Ein Schirm ist in der Forstwirtschaft die Gesamtheit aller Kronen der Bäume in der Oberschicht eines Waldes über der nachfolgenden Bestandsgeneration oder über Kulturpflanzen (beispielsweise Heidelbeeren).[1] In den Bio- und Geowissenschaften werden auch die Bezeichnung Kronendach oder Kronenschicht verwendet, umgangssprachlich auch Blätterdach.
Die Dichte und die Struktur des Kronendaches (einschließlich des waldbildenden Baumartenspektrums) wird durch den Tages- und Jahresgang der Sonneneinstrahlung beziehungsweise deren Einfallswinkel bestimmt: So stehen etwa in der borealen Zone schmalkronige Nadelbäume, um die tiefstehende Sonne optimal zu nutzen; während laubwerfende Bäume in den Mittelbreiten an die Unterschiede von Sommer und Winter bei mittelhohem Sonnenstand angepasst sind; und in den Tropen breitkronige Laubbäume den hohen Sonnenstand nutzen. In warmen Feucht- und Regenwäldern finden sich häufig sogenannte Emergenten, die über dem geschlossenen Schirm eine weitere Etage aus einzelnen Bäumen oder Baumgruppen bilden.