Koordinaten: 50° 27′ 49″ N, 2° 8′ 30″ O
Schlacht von Azincourt | |||||||||||||||||
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Teil von: Hundertjähriger Krieg | |||||||||||||||||
Zeitgenössische Darstellung (Enguerrand de Monstrelet) | |||||||||||||||||
Datum | 25. Oktober 1415 | ||||||||||||||||
Ort | Etwa auf halbem Weg zwischen Abbeville und Calais in Nordfrankreich; Azincourt (früher Agincourt), Frankreich | ||||||||||||||||
Ausgang | Englischer Sieg | ||||||||||||||||
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Ziele: Französischer Versuch, die englische Invasion aufzuhalten und die Engländer auf dem Weg nach Calais zu vernichten |
Die Schlacht von Azincourt (französisch Bataille d’Azincourt, englisch Battle of Agincourt) fand am 25. Oktober 1415, am Tag des Heiligen Crispinian, bei Arras im heutigen nordfranzösischen Département Pas-de-Calais statt. Die Truppen von König Heinrich V. von England kämpften gegen das Heer König Karl VI. von Frankreich, verschiedener französischer Edelherren und der Armagnacs. Es war einer der größten militärischen Siege der Engländer über die Franzosen während des Hundertjährigen Kriegs.
Die Schlacht von Azincourt ist für eine mittelalterliche Schlacht ungewöhnlich gut dokumentiert. Die präzise Örtlichkeit der Hauptschlacht ist unumstritten; über die Chronologie besteht nur in Detailfragen Unsicherheit.[2] Die Anzahl der Schlachtteilnehmer dagegen ist seit langem strittig, da hier die Chroniken weit voneinander abweichen. Über fast 600 Jahre bestand jedoch Konsens, dass das englisch-walisische Heer den französischen Truppen zahlenmäßig weit unterlegen war. Moderne Historiker haben häufig ein Kräfteverhältnis von 4:1 zugunsten der französischen Seite unterstellt. Neuere Forschungen der britischen Historikerin Anne Curry bestreiten dies. Abweichend von der bislang bestehenden Lehrmeinung vertritt sie (ausgehend von den dokumentierten Soldzahlungen) die Ansicht, dass das französische Heer dem englisch-walisischen Heer nur mit einem Kräfteverhältnis von 3:2 überlegen war.[3] Das genaue Kräfteverhältnis bleibt aber nach wie vor strittig.
Die Schlacht von Azincourt gilt als eine der bedeutendsten Schlachten der Militärgeschichte, weil – wie zuvor bei der Schlacht von Crécy – mit Langbogen bewaffnete Fußtruppen einen entscheidenden Anteil am Ausgang der Schlacht hatten. Der Angriff der schweren französischen Reiterei blieb nicht zuletzt wegen des massiven Einsatzes der Langbogenschützen ineffektiv, d. h. der Angriff der schwer gerüsteten französischen Adeligen wurde durch deren Einsatz verlangsamt und beeinträchtigt. Die militärische Niederlage Frankreichs war so nachhaltig, dass Heinrich V. 1420 Frankreich den Vertrag von Troyes aufzwingen konnte, der ihm durch die Heirat der französischen Königstochter Katharina von Valois den Anspruch auf den französischen Thron zusicherte.