Schleppbahn Liesing

Schleppbahn Liesing
Wien Liesing–Industriezentrum
Um 1870: Industriebahn von Wagenmann & Seybel
Um 1870: Industriebahn von Wagenmann & Seybel
Strecke der Schleppbahn Liesing
1960–1990: Streckenskizze
Streckenlänge:9,0 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Bundesland: Wien
Strecke
Südbahn von Wiener Neustadt Hbf
Grenze
Landesgrenze Wien/Niederösterreich, Brücke über die Ketzergasse
Bahnhof
0,000 Wien Liesing
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
Südbahn nach Wien Hauptbahnhof
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
0,050 Mühlbach, bis etwa 1885
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
0,200 EK Franz-Parsche-Gasse
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
0,250 EK Fußweg Karl-Sarg-Gasse
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
0,300 Abzweigung Akkumulatorenfabrik, später Südast
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
0,350 EK Fußweg Seybel-Steg
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
0,450 Mühlbach, bis etwa 1885
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
0,460 EK Seybel-Gasse
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
0,800 Fracht Gelände Industriegebiet Liesing
1,500 Streckenende (ab 1968)
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
1,700 EK Seybel-Gasse/An den Steinfeldern
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
1,800 Abzweigung Metallwerke Liesing
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
2,000 Automobilfabrik Gräf & Stift

Die Schleppbahn Liesing (auch SL, Liesinger Schleppbahn oder Fabriksbahn genannt) war eine Industriebahn im Süden von Wien. Sie wurde ab 1860 betrieben[1] und umfasste in ihrer über 140-jährigen Betriebszeit mit ihren Verzweigungen insgesamt etwa 10 km. Der letzte planmäßige Zug fuhr am 12. Dezember 2003.[2]

Die Bahn war ursprünglich als Anschlussbahn (Fabriksbahn) des Industriebetriebes Wagenmann und Seybel eingerichtet worden. Sie verband dieses Werk mit der Südbahn beim Bahnhof Liesing. Später wurde sie mehrfach erweitert, von verschiedenen Unternehmen benützt und reichte zuletzt im Industriegebiet Liesing bis in die Nähe der späteren U-Bahn-Station Perfektastraße. Die Schleppbahn Liesing hatte nie Personenverkehr. Die Bezeichnung als „Schleppbahn“ wird auf den Sprachgebrauch der österreichischen Eisenbahnbehörden im 19. Jahrhundert zurückgeführt: Als Schleppbahnen wurden damals Werks-, Anschluss-, Industrie- und ähnliche Bahnanlagen bezeichnet, die in öffentliche Bahnen einmündeten.[3]

2013 war die Trasse der aufgelassenen Schleppbahn Thema von Überlegungen zu einem Verkehrskonzept für das Industriegebiet Liesing, welche auch Personenverkehr umfassten.[4]

  1. Kleiner Bahnhof, S. 16.
  2. Bahnnews Austria (abgerufen am 23. April 2017)
  3. Alfred Moser: Anschluss-, Schlepp- und Werksbahnen im Eigenbetrieb. Unter Berufung auf eine Verordnung des Handelsministeriums aus dem Jahr 1879. In: Schienenverkehr Aktuell (SVA), Verlag Pospischil, Wien. ZDB-ID 568412-2. Heft 8/2002, S. 46. Bei dieser Verordnung handelt es sich um die Verordnung des Handelsministeriums vom 25. Jänner 1879 betreffend die Verfassung der auf Eisenbahnen bezüglichen Projecte und die damit zusammenhängenden Amtshandlungen. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. VIII. Stück, ausgegeben und versendet am 5. Februar 1879. RGBl. Nr. 19/1879 (abgerufen am 23. April 2017): Die Schleppbahnen sind dort in den §§ 35 ff. (S. 141 ff.) behandelt.
  4. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen verk.

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