Schloss Mailberg

Schloss Mailberg
Gesamtansicht von Nordosten

Gesamtansicht von Nordosten

Staat Österreich
Ort Mailberg
Erhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 48° 40′ N, 16° 11′ OKoordinaten: 48° 40′ 13,6″ N, 16° 10′ 58,1″ O
Höhenlage 214 m ü. A.
Schloss Mailberg (Niederösterreich)
Schloss Mailberg (Niederösterreich)

Schloss Mailberg liegt auf einer Anhöhe am südlichen Rand des historischen Zentrums des Weinbauortes Mailberg, nordöstlich von Hollabrunn im Weinviertel in Niederösterreich.

Burg und Schloss Mailberg waren Orte zweier wichtiger historischer Begebnisse. Am 2. Mai 1082 verlor hier der Babenberger Leopold II. eine entscheidende Schlacht gegen den kaisertreuen Böhmenfürsten Vratislav II. Im Jahr 1451 vereinigten sich im Schloss die Landstände von Ober- und Niederösterreich, die mit dem Kaiser Friedrich III. wegen Freigabe des unter seiner Vormundschaft stehenden Thronerben Ladislaus Postumus in Streit lagen, und schlossen den Mailberger Bund. 250 Siegel bestätigten dieses Bündnis, um dem rechtsmäßigen Thronerben zu seinem Recht zu verhelfen.[1]

Die bauliche Grundsubstanz des Schlosses geht auf eine Ordensburg des Johanniter-Ordens zurück, die wahrscheinlich zur Zeit des Zweiten Kreuzzuges (1147–1149) entstand[2] und auf einer Schenkung Chadolts von Zogelsdorf beruht.[3] Ab dem 13. Jahrhundert diente das Schloss als religiöses, wirtschaftliches, militärisches und hospitalisches Zentrum der vom Orden zur Kommende Mailberg zusammengefassten Besitzungen, welche heute die weltweit älteste in Ordensbesitz stehende Kommende des (wie der katholische Zweig des Ordens heute heißt) Souveränen Malteser Ritter-Ordens bilden.[4]

Das heutige Erscheinungsbild der vormaligen Kommende und der Pfarrkirche des hl. Johannes dem Täufer geht auf Um- und Ausbauten zurück, die von der Gotik über die Renaissance und vor allem den Barock hin zu kleineren Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts reichen.[2]

Der land- und forstwirtschaftliche Betrieb der Kommende Mailberg umfasst heute 440 ha Wald, 250 ha Landwirtschaft und 48 ha Weinriede. Das Schloss beherbergt neben der Pfarrkirche Mailberg gegenwärtig ein Schlosshotel, ein Restaurant sowie die Vinothek des „Schlossweingutes Malteser Ritterorden“ und der Qualitäts-Winzergemeinschaft „Mailberg Valley“.[4][5]

  1. Gerhard Stenzel: Von Schloß zu Schloß in Österreich. Mit Flugbildaufnahmen von Lothar Beckel. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1976, ISBN 3-218-00288-5, S. 196 (Schloß Mailberg, N.Ö., mit einer Abbildung).
  2. a b Hansjörg Weidenhoffer: Zeugnisse der Baukunst des Ordens in Österreich. In: Christian Steeb, Birgit Strimitzer (Hrsg.): Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden in Österreich. Leykam, 1999, S. 495 ff.
  3. Mailberg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl; abgerufen am 7. September 2011.
  4. a b Kommende Mailberg – Malteser Orden. (Memento vom 21. Dezember 2011 im Internet Archive) abgerufen am 7. September 2011.
  5. Lenz Moser – Schlossweingut Malteser-Ritter-Orden (Memento vom 8. Dezember 2010 im Internet Archive) (abgerufen am 11. September 2011).

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