Scud ist die NATO-Bezeichnung für verschiedene ballistische Boden-Boden-Raketen aus der Sowjetunion. Der DIA-Code lautet je nach Variante SS-1b Scud-A, SS-1c Scud-B, SS-1d Scud-C, SS-1e Scud-D und SS-N-1 Scud-A.[1] Scud-Raketen sind bis heute im Einsatz und gehören zu den weltweit am weitesten verbreiteten Kurzstreckenraketen (SRBM).[2]
Die Scud-Raketen basieren auf der Wasserfall-Flugabwehrrakete, welche in der Endphase des Zweiten Weltkriegs im Deutschen Reich entwickelt wurde.[3][1] Die sowjetischen Konstrukteure der Scud waren Sergei Pawlowitsch Koroljow, Wiktor Petrowitsch Makejew und Aleksei Michailowitsch Isajew, welcher das Raketentriebwerk entwickelte.[3] Die Produktion erfolgte u. a. im Maschinenbauwerk Wotkinsk und es wurden zwischen 7000 und 10000 Raketen produziert.[3][4] Ab den 1970er-Jahren erfolgte eine großflächige Proliferation. Scud-Raketen kamen unter anderem im Rahmen vom Jom-Kippur-Krieg, dem afghanischen Bürgerkrieg, dem ersten Golfkrieg, dem zweiten Golfkrieg, dem ersten Tschetschenienkrieg, dem zweiten Tschetschenienkrieg, dem Bürgerkrieg in Libyen, dem Bürgerkrieg in Syrien sowie im Bürgerkrieg in Jemen zum Einsatz.