Seligpreisung

Selig die Armen im Geiste, Kirchenfenster in St. Clemens, Trittenheim an der Mosel

Als Seligpreisung oder Heilszusage (auch Makarismus) wird eine literarische Gattung der Bibel bezeichnet. Sie erscheint meist in der Aussageform: „Glücklich [selig] ist der … / sind die …“ (hebräisch ascheri, griechisch μαϰάριος makários, in der Mehrzahl: μαϰάριοι makárioi). Seltener ist die direkte Anrede „Glücklich [Selig] bist du … / seid ihr …“. „Glück“ oder „Seligkeit“ wird dabei als umfassendes Heil im Sinne des biblischen Shalom verstanden.

Ein Teil des Alten Testaments (im Judentum: Tanach) bildet die Weisheitsliteratur. Dort wird das Hören auf Gottes Richtlinien und deren Befolgen als Grund für irdischen Segen gewertet.

Gemäß den Evangelien griff Jesus von Nazaret die prophetischen „Makarismen“ in seiner Botschaft von der Herrschaft Gottes auf. Diese Seligpreisungen stehen am Beginn der Feldrede (Lk 6,20–22) sowie der Bergpredigt (Mt 5,3–12). In dieser Predigt legt Jesus dar, welche Haltung und welche Verhaltensweisen er von seinen Jüngern erwartet. Mit diesem Jüngersein sind mitunter irdische Nachteile verbunden, aber auch besondere Heilszusagen. Im Christentum sind vor allem diese – gemäß Matthäus – neun Zusagen gemeint, wenn von den Seligpreisungen Jesu die Rede ist. Weniger bekannt sind etwa die sieben Seligpreisungen in der Offenbarung des Johannes.


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