Serandit

Serandit
Serandit und Aegirin (schwarz) aus dem Steinbruch Poudrette, Mont Saint-Hilaire, Kanada (Größe: 6,2 × 5,5 × 3,9 cm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1931[1]

IMA-Symbol

Srd[2]

Chemische Formel
  • NaMn2+2Si3O8(OH)[1]
  • Na(Mn2+,Ca)2[Si3O8(OH)][3]
  • (Mn,Ca)2Na[Si3O8OH][4]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Silikate und Germanate – Ketten- und Bandsilikate
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VIII/F.18
VIII/F.18-080

9.DG.05
65.02.01.05
Ähnliche Minerale Pektolith NaCa2Si3O8(OH)
Kristallographische Daten
Kristallsystem triklin
Kristallklasse; Symbol triklin-pinakoidal; 1[5]
Raumgruppe P1 (Nr. 2)Vorlage:Raumgruppe/2[4]
Gitterparameter a = 7,68 Å; b = 6,89 Å; c = 6,75 Å
α = 90,5°; β = 94,1°; γ = 102,7°[4]
Formeleinheiten Z = 2[4]
Zwillingsbildung Kontaktzwillinge nach {110}
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5 bis 5,5
Dichte (g/cm3) gemessen: 3,34; berechnet: 3,42[6]
Spaltbarkeit vollkommen nach {001} und {100}
Bruch; Tenazität uneben; spröde
Farbe hellrosa bis rosarot, braun, schwarz, farblos
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz Glasglanz bis Fettglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,668
nβ = 1,671
nγ = 1,703[7]
Doppelbrechung δ = 0,035[7]
Optischer Charakter zweiachsig positiv
Achsenwinkel 2V = 39° (gemessen); 39° (berechnet)[7]

Serandit (ehemals Sérandit) ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Er kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung NaMn2+2Si3O8(OH)[1], ist also chemisch gesehen ein Natrium-Mangan-Silikat.

Strukturell gehört Serandit zu den Ketten- und Bandsilikaten mit zusätzlichen Hydroxidionen. Zudem bildet er mit Pektolith (NaCa2Si3O8(OH)) eine Mischkristallreihe. Entsprechend ist bei natürlichem Serandit das in der Formel enthaltene Mangan oft durch geringe Mengen an Calcium ersetzt. Beides lässt sich mit der von Strunz entwickelten kristallchemischen Strukturformel in der Form Na(Mn2+,Ca)2[Si3O8(OH)][3] bzw. (Mn,Ca)2Na[Si3O8OH][4] ausdrücken.

In reiner Form ist Serandit farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch durchscheinend weiß sein und durch Fremdbeimengungen eine hellrosa bis rosarote, braune oder schwarze Farbe annehmen. Seine Strichfarbe ist jedoch stets weiß.

Serandit entwickelt meist prismatische bis nadelige sowie tafelige oder blockige Kristalle, kommt aber auch in Form radialstrahliger und massiger Mineral-Aggregate vor. Unverletzte bzw. unverwitterte Kristallflächen weisen einen glas- bis fettähnlichen Glanz auf, Spaltflächen zeigen dagegen Perlmuttglanz und derbe Aggregate sind matt.

Mit einer Mohshärte von 5 bis 5,5 gehört Serandit zu den mittelharten Mineralen, die sich ähnlich wie die Referenzminerale Apatit (5) und Orthoklas (6) mit einem Taschenmesser oder einer Stahlfeile ritzen lassen.

  1. a b c Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen IMA-Liste.
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Lapis.
  4. a b c d Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen StrunzNickel.
  5. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Webmineral.
  6. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Handbookofmineralogy.
  7. a b c Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Mindat.

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