Serbische Mafia

Die serbische Mafia (serbisch Српска мафија Srpska mafija) oder das serbische organisierte Verbrechen sind verschiedene kriminelle Organisationen, die in Serbien ansässig sind oder aus ethnischen Serben und in einigen Fällen auch Montenegrinern im Ausland bestehen. Die Organisationen sind vor allem in den Bereichen Schmuggel, Waffenhandel, Drogenhandel, Menschenhandel, Raubüberfälle, Einbrüche, Schutzgelderpressung, Auftragsmorde, Geldwäsche und illegales Glücksspiel tätig. Serbische kriminelle Gruppen gehören zu den mächtigsten in ganz Europa.[1] Sie sind neben Europa auch in Amerika tätig und schmuggeln im großen Stil Drogen von Südamerika nach Europa. Sie haben dafür enge Beziehungen zu Drogenkartellen in Lateinamerika aufgebaut.[2]

Die transnationale serbische organisierte Kriminalität entstand in den 1970er Jahren, als immer mehr jugoslawische Exilanten nach Westeuropa auswanderten. Serbische Gangster in Deutschland, Italien, den Niederlanden und Frankreich verübten Raubüberfälle mit Unterstützung der jugoslawischen Sicherheitsdienste, die im Ausland lebende Kriminelle als Informanten und Attentäter anstellten. Dank dieser staatlichen Unterstützung und des Reichtums, den die serbischen Banden durch Raubüberfälle anhäuften, konnte sich die serbische Mafia in den 1980er Jahren zu einer der mächtigsten Verbrechergruppen in Europa entwickeln. Sie war damals auch als Jugoslawische Mafia bekannt. Viele Mitglieder der serbischen Mafia sind ethnische Serben aus Kroatien oder Bosnien und Herzegowina und Mafiagruppen aus Montenegro sind aufs engste mit serbischen Gruppen verbunden.

Nach dem Zerfall Jugoslawiens kehrten viele serbische Gangster aus Europa nach Serbien zurück, um neue kriminelle Möglichkeiten zu nutzen und während der Jugoslawienkriege in paramilitärischen Einheiten zu dienen. In Serbien infiltrierten die zurückgekehrten Gruppen die Wirtschaft und etablierten enge Kontakte in die Politik. Die enge Verknüpfung zwischen organisiertem Verbrechen, Wirtschaft und dem Staat hat Serbien wiederholt die Bezeichnung als Mafia-Staat eingebracht.[3][4]

  1. Serb-Montenegrin Crime Gangs ‘the Most Powerful in Europe’. In: Balkan Insight. Abgerufen am 11. Juli 2024 (englisch).
  2. Marcos and Soldado: Colombian Shootout Sheds Light on Balkan Drug Ties. In: Balkan Insight. Abgerufen am 11. Juli 2024 (englisch).
  3. Kurti: Serbien, ein Mafia-Staat und sein Präsident, ein Mafia-Boss. In: Koha. Abgerufen am 11. Juli 2024.
  4. In Serbia, State’s Ties to Crime Become Hard to Miss. In: Balkan Insight. Abgerufen am 11. Juli 2024 (englisch).

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