Die Siegesallee (auch: Sieges Allee) war ein von Kaiser Wilhelm II. 1895 in Auftrag gegebener und finanzierter Prachtboulevard im östlichen Teil des Tiergartens in Berlin, der 1901 vollendet wurde.
32 Denkmäler aus Marmor stellten sämtliche Markgrafen und Kurfürsten Brandenburgs und Könige Preußens zwischen 1157 und 1888 dar. Den Hauptfiguren standen je zwei Büsten von Personen zur Seite, die im Leben oder in der Zeit der jeweiligen Herrscher eine wichtige Rolle spielten.
Die repräsentative Allee gilt als umfangreiches Werk des Historismus in der Bildenden Kunst. Der monumentale Boulevard war bereits kurz nach seiner Fertigstellung umstritten, da Kritiker Wilhelm II. vorwarfen, durch die glorifizierende Darstellung der Hohenzollernherrscher den imperialen Machtanspruch des Kaiserreichs unterstreichen zu wollen. Teile der Berliner Bevölkerung belächelten die Skulpturen als „Puppenallee“.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die 32 Denkmäler der Siegesallee in die heutige Große Sternallee versetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Figuren beschädigt. Ein Teil (4 von 32) ist verschollen, einige andere wurden an neuen Plätzen aufgestellt. Die Trasse der Siegesallee wurde eingeebnet und die übrigen Denkmäler im Park des Schlosses Bellevue vergraben. Die 1978 wieder ausgegrabenen Figuren werden in der Zitadelle Spandau gelagert, konserviert und restauriert. Seit April 2016 werden die Figuren als Teil der neuen Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ präsentiert.