Sirih-Pinang

In Betelblätter eingerollte Betelbissen
Straßen-Verkäuferin von Paan in Nordostindien: klein gehackte Betelnüsse und Gewürze, umwickelt mit Blättern des Betel­pfeffers und bestrichen mit gelöschtem Kalk; das legale Ver­kaufen und tägliche Kauen der leicht betäubenden Genuss­droge ist in Indien weit verbrei­tet, sie rötet Zahn­fleisch und schwärzt Zähne (Shillong, Meghalaya, 2014)

Sirih-Pinang oder in Indien und Bangladesch Paan (Hindi पान; bengalisch পান) bezeichnet das Kauen eines „Betelbissens“ und ist eine alte Tradition in Indien, Bangladesch und Südostasien. Das Betelkauen ist nicht nur ein Genuss- und Rauschmittel, sondern fördert auch den Speichelfluss und färbt den Gaumen sowie das Zahnfleisch rot und die Zähne schwarz. Zu Ehren eines Gastes wurden Betelbissen als Ehrerweisung angeboten, je nach Sozialstatus einfach bis aufwendig.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Betelkauen regelmäßig von 600 Millionen Menschen praktiziert und bedeutet ein ernsthaftes Problem für die öffentliche Gesundheit.[1] Seit Ende des 20. Jahrhunderts warnen die WHO und die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), dass Betelnusskauen ein erhöhtes Risiko birgt, an Mundkrebs zu erkranken.[2] Besonders nach Zusatz von Tabak ist das Risiko um einige Faktoren höher.[3]

  1. Verena Hölzl: Kautabak: Krebserregende Betelnuss gefährdet Birmas Ruf. In: Welt.de. 26. Mai 2015, abgerufen am 29. Januar 2019.
  2. World Health Organization, International Agency for Research on Cancer: IARC Monographs on the Evaluation of Carcinogenis Risks to Humans. Band 86: Betel-quid and Areca-nut Chewing and Some Areca-nut-derived Nitrosamines. Lyon 2004, S. 80–112 (englisch; PDF: 7,4 MB, 349 Seiten auf monographs.iarc.fr).
  3. Anwar Merchant, Syed S. M. Husain u. a.: Paan without tobacco: An independent risk factor for oral cancer. In: IJC. Jahrgang 86, Nr. 1, 1. April 2000, S. 128–131 (englisch; doi:10.1002/(SICI)1097-0215(20000401)86:1<128::AID-IJC20>3.0.CO;2-M).

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