Die somalischen Bantu, auch Jarir, Jareer, (Wa)Gosha oder Muschunguli, sind ethnische Minderheiten gegenüber der überwiegenden Mehrheit der Somali im ostafrikanischen Somalia. Im engeren Sinn werden Nachkommen von Angehörigen diverser Bantu-Volksgruppen umfasst, die im 19. Jahrhundert im Rahmen des ostafrikanischen Sklavenhandels aus dem heutigen Tansania, Malawi, Mosambik und Kenia nach Somalia verkauft wurden. Diese ließen sich nach ihrer Flucht oder Freilassung größtenteils im Tal des Jubba im Süden des Landes nieder. Im weiteren Sinne werden auch andere Gruppen in Südsomalia dazugezählt, die von Bantu abstammen sollen, welche bereits vor dem Sklavenhandel dort gelebt haben.
Über ihre Bevölkerungszahl gibt es unterschiedliche Angaben, da einerseits Bevölkerungszahlen für Somalia allgemein unsicher sind und andererseits die Bezeichnung somalische Bantu unterschiedlich weit gefasst wird. Schätzungen bewegen sich im Bereich von Zehntausenden bis Hunderttausenden.[1]
Wegen der Abstammung von Sklaven, ihrer sesshaft-bäuerlichen Lebensweise und ihrer von der Bevölkerungsmehrheit abweichenden äußeren Merkmale werden die Bantu von Teilen der somalischen Gesellschaft diskriminiert. Im Bürgerkrieg in Somalia seit 1991 waren sie überproportional stark von Gewalttaten, Plünderungen und der dadurch ausgelösten Hungersnot betroffen. Ein Teil von ihnen ist daher in das benachbarte Kenia geflohen, von diesen sind seit 2003 über 12.000 als Flüchtlinge in die USA umgesiedelt worden.