Als Sommerwagen wird ein Straßenbahn- oder Eisenbahn-Personenwagen bezeichnet, der nur saisonal und bei guter Witterung eingesetzt wird, seitlich offen ist oder nur mit Planen oder Vorhängen abgedeckt wird. Meist handelt es sich um Beiwagen, seltener um Triebwagen. Entsprechend spricht man auch von einem Sommerbeiwagen beziehungsweise einem Sommertriebwagen. In anderer Ausführung fehlen bei Sommerwagen nur die üblichen Glasscheiben, konstruktiv entsprechen diese Fahrzeuge regulären geschlossenen Wagen. Außerdem gab es sogenannte Wechselwagen beziehungsweise Verwandlungswagen,[1] die im Frühjahr und im Herbst umgebaut wurden – zum Beispiel die Convertiblen Cars der Großen Berliner Straßenbahn. Auch offene Omnibusse werden mitunter als Sommerwagen bezeichnet. Analog zum Sommerwagen wurden konventionelle geschlossene Wagen früher manchmal Winterwagen genannt, wenngleich diese Bezeichnung nicht so weit verbreitet war. Bei der Straßenbahn Hamm wiederum waren die Sommerwagen als Abessinienwagen bekannt,[2] im englischen Sprachraum heißen sie in Anlehnung an die Brotschlitze eines Toasters umgangssprachlich toastrack.
Dem Sommerwagen sehr ähnlich sind sogenannte Decksitzwagen, das heißt Doppelstockwagen mit offenem Oberdeck. Eine weitere Variante sind nur partiell offene einstöckige Wagen. Letztere werden im englischen Sprachraum California Combination genannt, bekanntestes Beispiel sind die San Francisco Cable Cars. In beiden Fällen handelt es sich aber um Ganzjahreswagen.