Als Sozialerhebung bezeichnet man eine quantitativ-empirische Untersuchung zur wirtschaftlichen und sozialen Situation eines bestimmten Personenkreises. In Deutschland besonders bekannt ist die 1951 vom Deutschen Studentenwerk (DSW) ins Leben gerufene Erhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in Deutschland, die seit 1981 vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) in Hannover bzw. dessen Vorgängerinstitution (HIS) durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Die jüngste 22. Sozialerhebung wurde im Sommersemester 2021 durchgeführt und die Ergebnisse im Frühsommer 2023 veröffentlicht.[1]
Mit der neuesten Erhebung im Sommersemester 2021 wurde die bisherige Sozialerhebung mit weiteren Studien zusammengeführt. Unter dem Titel „Die Studierendenbefragung in Deutschland“ umfasst sie nun auch den seit 1982 laufenden Studierendensurvey der Universität Konstanz und die Studie „beeinträchtigt studieren“, die erstmals 2011 durchgeführt wurde. Damit ist das Themenspektrum breiter und die Daten ermöglichen differenzierte Analysen zu Fragen des studentischen Lebens. Zudem werden in der integrierten Befragung die deutschen Daten für „EUROSTUDENT“ erhoben, ein internationales Befragungsprojekt, das auf europäischer Ebene Daten über die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen von Studierenden erfasst. Die Studierendenbefragung ist ein Verbundprojekt unter Leitung des DZHW. Wissenschaftlicher Kooperationspartner ist die AG Hochschulforschung an der Universität Konstanz, das Deutsche Studentenwerk ist Praxispartner im Projektverbund.[2][3]
Auch in Österreich existiert mit der „Studierenden-Sozialerhebung“ eine vergleichbare Untersuchung. Die erste wurde 1973 durchgeführt, weitere Erhebungen folgten in unregelmäßigen Abständen (1999, 2002, 2006, 2009, 2011). Die aktuelle österreichische Sozialerhebung wurde im Jahr 2015 von der Forschungsgruppe HER am Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) durchgeführt und im Frühjahr 2016 veröffentlicht.
In der Schweiz wird eine solche Erhebung ebenfalls unregelmäßig durchgeführt. Nach einer zehnjährigen Pause wurde vom Schweizer Bundesamt für Statistik (BFS) im Jahre 2005 wieder die Soziale Lage der Studierenden in der Schweiz untersucht.