Spindoctor

Der Begriff Spindoctor (auch Spin-Doctor oder seltener eingedeutscht Spin-Doktor) ist eine aus dem Englischen („spin doctor“) übernommene Bezeichnung für einen Medien-, Kommunikations-, Image- oder Politik-Berater oder Kommunikationsverantwortlichen.

Die Bezeichnung wird in den Massenmedien besonders für den Bereich der Politik benutzt und hat zumeist eine negative Konnotation,[1] da sie andeutet, dass die als Spindoctor bezeichnete Person Ereignisse mit dem richtigen Dreh (englisch spin) versieht, indem sie für eine unterschwellig manipulierte Darstellung in den Medien sorgt. Im Englischen wird neben spin doctor auch der Ausdruck spinmeister oder spinnster verwendet.

Einem Spin-Doctor geht es weniger um die Vermittlung einer bestimmten allgemeinen Sichtweise, sondern darum, direkt seinen Auftraggeber, dessen Politik oder andere Personen oder Ereignisse in einem möglichst positiven bzw. negativen Licht darzustellen und in jeder Situation die bestmögliche öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Ein Spin-Doctor verwendet oft die Technik des Framing, um sprachliche Aussagen „im rechten Licht“ erscheinen zu lassen.[2] Er arbeitet mit Bildern, Inszenierungen (zum Beispiel Fototerminen oder Events für die Kameras der Medien) und nutzt die Medien für seine Ziele (zum Beispiel über Agenda-Setting). Dabei bleibt er meist im Hintergrund und taucht selten selbst in Medien auf. Nicht alle diese Mittel sind verpönt, da durch Mittel der Öffentlichkeitsarbeit komplexe Zusammenhänge für ein Laienpublikum verständlicher werden können. Kritisch gesehen werden allerdings oftmals unter anderem die durch Spin-Doctoren begünstigte „Inszenierungspolitik“,[3] „Theatralisierung von Politik“[4] und die zunehmende Konzentration auf Personifizierung im Wahlkampf[5] statt der Argumentation mit politischen Inhalten. Davon abgewandelt wird ein besonders PR-orientierter Politikstil als Spin-Doctoring bezeichnet.[1]

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  2. Frank Esser, Spin Doctor, The international encyclopedia of communication, Vol. X, Blackwell Publishing Ltd 2008.
  3. Thomas Meyer: Die Theatralität der Politik in der Mediendemokratie – Inszenierungspolitik heute. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 53/2003.
  4. Thomas Meyer: Die Theatralität der Politik in der Mediendemokratie – Die Theatralisierung von Politik. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 53/2003.
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