Standardwert

Standardwert (englisch blue chip, large cap) ist im Aktienhandel und in der Börsensprache die Bezeichnung für Aktien von Großunternehmen, die aufgrund ihres Handelsvolumens oder ihrer Marktkapitalisierung zu den bevorzugten Handelsobjekten gehören. Gegensatz ist der Nebenwert.[1] „Blue chips“ sind Aktien von substanz- und ertragsstarken Großunternehmen mit einer besonders hohen Börsenkapitalisierung und einer entsprechenden Markttiefe.[2] Die auch im deutschsprachigen Raum übliche Bezeichnung „blue chip“ wird in den USA bereits seit 1904 verwendet und ist übernommen worden von den „blauen Chips“, die im Poker die höchste Trumpfkarte bei einem dreifarbigen Pokersatz sind.[3] Im Hinblick auf die Marktentwicklung folgen den Standardwerten die Wachstumswerte (englisch growth stocks), Nebenwerte (englisch secondary issues) und Pennystocks (letztere mit einem Kurswert von unter einer Geldeinheit [also < 1 Euro]).

Standardwerte zeichnen sich im Regelfall durch hohe Bonität, Ertragskraft und Substanzwerte aus.[4] Volatilitäten der Börsenkurse sind normalerweise geringer als bei Nebenwerten.[5] Da die meisten Unternehmen mit nur einer Aktienart gelistet sind, überträgt man üblicherweise das Attribut „Standardwert“ oder „Blue chip“ von der Aktie auch auf das emittierende Unternehmen.

  1. Springer Fachmedien Wiesbaden (Hrsg.), Kompakt-Lexikon Wirtschaft, 2014, S. 519
  2. Rüdiger Götte, Aktienanleihen, Discount-Zertifikate, Fonds, Genussscheine: Risiken und Strategien, 2001, S. 127
  3. Ulrich Becker, Lexikon Terminhandel: Finanz- und Rohstoff-Futures, 1994, S. 83
  4. Stiftung Warentest (Hrsg.), Handbuch Geldanlage, 2018, S. 162
  5. Stiftung Warentest (Hrsg.), Handbuch Geldanlage, 2018, S. 163

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