Surch Kotal

Koordinaten: 36° 3′ 0″ N, 68° 34′ 0″ O

Karte: Afghanistan
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Surch Kotal

Surch Kotal oder Surkh Kotal (persisch سرخ كوتل, DMG Surḫ Kōtal, ‚Roter Hügel‘), auch Tschaschma-i Schir (چشمه شير, DMG čašma-i šīr, ‚Šīr-Quelle‘)[1] oder Chashma-i Shir bzw. Sar-Tschaschma (سر چشمه, DMG sar-čašma, ‚Quelle, Ursprung‘)[2] oder Sar-Chashma ist eine archäologische Ausgrabungsstätte in Afghanistan. Bei Grabungen seit den 1950er Jahren sind die Ruinen einer Festung und eines Umgangstempels freigelegt worden, der als eines der Vorbilder für die spätere Entwicklung des indischen Tempels gilt. Die Tempelanlage wurde vom kuschanischen Herrscher Kanischka (reg. etwa um 100–126 n. Chr.) errichtet und diente vermutlich dem dynastischen Kult der Kuschanakönige.

Kuschana, stehende Steinfigur eines fürstlichen Mannes. Er trägt den für Afghanistan typischen langen Mantel aus Schafwolle (Pustin) und Filzstiefel. Kanischka-Standbilder aus Surch Kotal sind ähnlich und von ebenso strenger Frontalität, jedoch als Zeichen königlicher Macht üppig mit Schmuck und Waffen ausgestattet, entsprechend den Funden aus Mat bei Mathura. – Musée Guimet, Paris
  1. Der Begriff šīr hat mehrere Bedeutungen: „Löwe“, „Milch“, „Wasserhahn“; vgl. Junker/Alavi: Persisch-Deutsches Wörterbuch, Leipzig/Teheran 1970, S. 474.
  2. Vgl. Junker/Alavi: Persisch-Deutsches Wörterbuch, Leipzig/Teheran 1970, S. 413.

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