Swahili (Gesellschaft)

Swahili-Städte in Ostafrika

Als Swahili oder Suaheli bezeichnet man eine kosmopolitische, aus einer Vielzahl von Städten zusammengesetzte Gesellschaft, deren Handelsaktivitäten die gesamte Küste Ostafrikas jahrhundertelang prägten. Der Begriff Swahili leitet sich von dem arabischen Wort sawāḥilī („Küstenbewohner“) ab und wurde erst im 19. Jahrhundert ein Ethnonym.

Neben den autochthonen afrikanischen Bewohnern der Küstenregionen wie beispielsweise den Zaramo bezeichnen sich manche Swahili als einheimische Nachkommen aus dem Persischen Golf eingewanderter Araber seit spätestens dem 19. Jahrhundert als „Araber“ oder „Omani; die Bezeichnung für eine ursprünglich aus Schiras in Persien stammende Ethnie vor allem in Sansibar ist Schirasi.[1]

Die Swahili-Gesellschaft definiert sich selbst durch den Islam, die Sprache sowie die städtische Kultur der afrikanischen Küstenregion. Es kam jedoch niemals zu einer Staatenbildung. Sie wies durch den Seehandel mit dem Persischen Golf und Indien einen entsprechenden Charakter als Umschlagplatz vor allem für Waren aus dem arabischen Norden und für afrikanische Sklaven und Elfenbein auf. Aufgrund ihrer geographischen Lage am Horn von Afrika und am Indischen Ozean unterhielten die Küstenstädte und ihr Hinterland Beziehungen zu verschiedenen Kulturen wie den Somali, den Indern und den Europäern.

  1. Anthony Appiah, Henry Louis Gates (Jr.): Encyclopedia of Africa. Oxford University Press, 2010, ISBN 978-0-19-533770-9, S. 570–571 (englisch, google.de [abgerufen am 24. November 2024]).

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