Symbiodinium

Symbiodinium

Symbiodinium

Systematik
ohne Rang: Alveolata
ohne Rang: Dinoflagellaten (Dinoflagellata)
Klasse: Dinophyceae
Ordnung: Suessiales
Familie: Symbiodiniaceae
Gattung: Symbiodinium
Wissenschaftlicher Name
Symbiodinium
Gert Hansen & Daugbjerg, 2009[1]
Licht­mikro­skopische und kon­fokal­mikro­skopische Auf­nahmen von Symbiodinium-Zellen in einer Wirts­zelle innerhalb von Scyphistomae (den polypen­artigen sessilen Jugend­stadien) der Qualle Cassio­pea xamachana. Die Qualle be­nötigt die „In­fektion“ mit diesen Algen, um seinen Lebens­zyklus zu voll­enden. Der in 3-D abge­bildete Chloro­plast ist stark netz­artig und um die Zell­peri­pherie verteilt.

Symbiodinium ist eine Gattung von Dinoflagellaten, die in traditioneller Auffassung die größte und am weitesten verbreitete Gruppe der bekannten endosymbiotisch lebenden Dinoflagellaten umfasst. Diese einzelligen Algen leben häufig im Endoderm von tropischen Nesseltieren wie Stein- und Oktokorallen, Seeanemonen und Quallen, wo die Produkte ihrer Photosynthese-Aktivität im Wirt gegen anorganische Moleküle ausgetauscht werden. Sie werden auch von verschiedenen Arten von Schwämmen, Plattwürmern, Mollusken (wie den Riesenmuscheln), Foraminiferen (wie den Soritacea) und einigen Wimpertierchen beherbergt.

Im Allgemeinen werden die Dinoflagellaten durch Phagozytose in die Wirtszelle aufgenommen, werden aber nicht verdaut, sondern überdauern als intrazelluläre Symbionten (Endocytobionten). Eine Ausnahme bilden die meisten Mollusken, bei denen sie interzellulär (also nicht in, sondern zwischen den Zellen) leben. Nesseltiere, die mit Symbiodinium vergesellschaftet sind, kommen meist in warmen oligotrophen (nährstoffarmen), marinen Lebensräumen vor, wo sie oft die benthischen Lebensgemeinschaften dominieren und prägen. Symbiodinium-Arten (in traditioneller Auffassung, d. h. unter Einschluss der neu abgetrennten Gattungen der Familie der Symbodiniaceae) gehören daher zu den am häufigsten vorkommenden eukaryotischen Mikroben in den Ökosystemen von Korallenriffen. Arten von Symbiodinium im engeren Sinne sind allerdings, soweit bisher bekannt, mit Ausnahme der Feuerkorallen keine Symbionten von riffbildenden Korallenarten.

Die endosymbiotischen Symbiodinium-Vertreter werden aufgrund ihrer gelblich-bräunlichen Farbe auch informell (nicht-taxonomisch) als Zooxanthellen klassifiziert; Tiere, die mit solchen Algen im Symbiose leben, nennt man auch „zooxanthellat“. Der Begriff wird aber lose verwendet und bezieht sich auf alle goldbraunen endosymbiotisch lebenden Protisten, darunter auch Kieselalgen und andere Dinoflagellaten.[Anm. 1]

Im Jahr 2018 wurde die Systematik der Familie Symbiodiniaceae überarbeitet und die einzelnen Kladen wurden neu in sieben Gattungen eingeteilt.[2] Nach dieser Überarbeitung ist der Name Symbiodinium nun ein Gattungsname nur für Arten, die zuvor provisorisch als Symbiodinium „Klade A“ bezeichnet wurden.[2] Für andere Kladen wurden neue taxonomisch eigenständige Gattungen geschaffen (siehe §Molekulare Systematik unten).

  1. NCBI: Symbiodinium Freudenthal, 1962 (genus), graphisch: Symbiodinium, auf: Lifemap, NCBI Version.
  2. a b Todd C. LaJeunesse, John Everett Parkinson, Paul W. Gabrielson, Hae Jin Jeong, James Davis Reimer, Christian R. Voolstra, Scott R. Santos: Systematic revision of Symbiodiniaceae highlights the antiquity and diversity of coral endosymbionts. In: Current Biology. 28. Jahrgang, Nr. 16, August 2018, S. 2570–2580, doi:10.1016/j.cub.2018.07.008. Vorlage:Cite journal: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben. (open access), insbesondere Abb. 3


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