Talfest in Hieroglyphen | |
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Musikerinnen beim Fest (Grab des Nacht) |
Das Talfest (auch „Schönes Fest vom Wüstental“ und „Ruderfahrt des Westens“ genannt) zählte im Alten Ägypten zu den thebanischen Himmelsfesten und fiel jährlich in die altägyptische Jahreszeit Schemu. Bei der erstmaligen Begehung unter Mentuhotep II. wurde das Talfest während der sich dem Ende zuneigenden Nilschwemme im September gefeiert. Als Nekropolenfest stand es in direkter Verbindung mit dem Totenkult. Im Neuen Reich wurde das Talfest in Anspielung auf die Göttinnen Hathor, Sachmet und Bastet auch als „Fest der Trunkenheit“ verstanden, da in Esna zeitgleich das Fest „Besänftigen der Sachmet“ stattfand.[3] Die thebanische Bevölkerung nahm nicht direkt am Prozessionszug sowie der Barkenüberfahrt des Amun teil, sondern beging in Gleichsetzung den „Tag des Rauschtrunks“[4] als „Fest im Grabe“.[5]
Abläufe des Talfestes, wie sie von der Bevölkerung begangen wurden, sind erstmals mit Beginn der 18. Dynastie belegt. Abbildungen der Opferrituale und der Prozession tauchen dagegen nur in den Tempeln der Könige auf, da jene heiligen Handlungen für den „einfachen Ägypter“ nicht zugänglich waren. Das Bildprogramm der königlichen Tempel und der Gräber ergänzte sich und umfasste somit die gesamten Rahmenhandlungen des Talfestes. Die Grabmalereien konzentrierten sich daher einerseits auf die heilige Amun-Barke, die bei Ankunft in Theben jeweils in den Totentempeln der verstorbenen Könige Station machte, um schließlich in das Sanktuar des amtierenden Herrschers gebracht zu werden und andererseits auf die Festriten des Grabinhabers.
In die Prozessionen war zur Zeit Hatschepsuts das Fest „Zug nach Chemmis“[6] integriert, um die jährliche Wiedergeburt des Königs als Horus zu zelebrieren. Insofern bestand das Talfest aus mehreren Kleinfesten, die nach und nach den Festkalender ergänzten.
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