In dem 1944 erschienenen Buch "The Great Transformation" (engl., dt. Große Umformung oder Große Transformation) behandelt der ungarisch-österreichische Wirtschaftssoziologe Karl Polanyi 1944 den tiefgreifenden Wandel der westlichen Gesellschaftsordnung im 19. und 20. Jahrhundert vorwiegend am historischen Beispiel Englands, als die Industrialisierung und politisches Handeln (oder besser: Nicht-Handeln) zu starken sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen führten. Die beiden wesentlichen Momente des säkularen Wandels waren nach Polanyi die Herausbildung von Marktwirtschaften und von Nationalstaaten. Er nahm zwischen beiden Phänomenen eine starke Wechselwirkung an und nannte diesen Komplex die market society, die Marktgesellschaft. Der Ausdruck "Great Transformation" bezieht sich bei Polanyi auf die Transformation, die mit dem Scheitern der Marktordnung in den 1920er Jahren beginnt.[1]