Thorakoskopie

Die Thorakoskopie bezeichnet eine chirurgische Methode, in die Brusthöhle zu sehen und das Brustfell (Pleura) zu beurteilen sowie durch den gleichen oder weitere Zugänge Instrumente oder Medikamente einzuführen.

Das Instrumentarium besteht meist aus einem Tubus mit einem Trokar, der durch die Brustwand eingeführt wird. Vorher wird durch Eröffnen der Brusthöhle ein Pneumothorax erzeugt. Die Lunge kollabiert durch den dann fehlenden Unterdruck in der Brusthöhle. Da dann die Lunge nicht mehr die komplette Brusthöhle einnimmt, kann der entstandene Freiraum in der Brusthöhle eingesehen werden. Die Beatmung erfolgt mit einem Doppellumentubus.

Das Verfahren zählt zur minimalinvasiven Chirurgie, womit die Eröffnung des Brustkorbs (Thorakotomie) vermieden wird. Daraus resultieren für Patienten signifikante Vorteile, wie erheblich reduzierte postoperative Schmerzen, weniger Komplikationen und eine kürzere Krankenhausaufenthaltsdauer.[1]

Die ersten Thorakoskopien wurden um 1913[2] mittels eines Zystoskops von Hans Christian Jacobaeus durchgeführt.

  1. F. Augustin, Minimalinvasive onkologische Thoraxchirurgie, INTERDISZ ONKOL 2013; 2 (1), S. 6–12.
  2. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 57 und 58.

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