Kristallstruktur
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Titan(IV)-oxid in der Modifikation Rutil _ Ti4+ 0 _ O2−
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Allgemeines
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Name
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Titan(IV)-oxid
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Andere Namen
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- Titandioxid
- Titansäureanhydrid
- Rutil
- Anatas
- Brookit
- E 171[1]
- C.I. Pigment White 6
- C.I. 77891
- CI 77891,[2] TITANIUM DIOXIDE (INCI)[3]
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Verhältnisformel
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TiO2
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Kurzbeschreibung
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weißes, kristallines Pulver[4]
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Externe Identifikatoren/Datenbanken
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Eigenschaften
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Molare Masse
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79,866 g·mol−1
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Aggregatzustand
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fest
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Dichte
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- 4,24 g·cm−3 (Rutil)[4]
- 3,9 g·cm−3 (Anatas)[4]
- 4,13 g·cm−3 (Brookit)[4]
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Schmelzpunkt
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1855 °C[4]
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Siedepunkt
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2900 °C[4]
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Löslichkeit
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- nahezu unlöslich in Wasser, organischen Lösemitteln, verdünnten Basen[5] und verdünnten Säuren
- löslich in heißer konzentrierter Schwefelsäure, Flusssäure und geschmolzenen Alkalimetallhydroxiden und Alkalimetallcarbonaten[5]
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Brechungsindex
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optisch anisotrop, doppelbrechend oder zweiachsig[6]
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Sicherheitshinweise
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MAK
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Schweiz: 3 mg·m−3 (gemessen als alveolengängiger Staub)[7]
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Toxikologische Daten
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>5,5 mg·l−1 (LC50, Krustentiere, 48 h)[4]
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
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Titan(IV)-oxid (Titandioxid) ist das IV-wertige Oxid des Titans. Neben diesem polymorphen Oxid gibt es eine Reihe an nichtstöchiometrischen Suboxiden des Titans, sogenannte Magneli-Phasen sowie das Titan(III)-oxid und Titan(II)-oxid.[8]
Titandioxid hat als Weißpigment ein weites Einsatzgebiet, daher werden weltweit pro Jahr vier bis fünf Millionen Tonnen produziert.[9] Die Haupteinsatzgebiete liegen im Bereich der Beschichtungen wie Lacke und Anstriche, gefolgt von Kunststoffeinfärbungen und Laminatpapieren. Farbige Produkte enthalten in der Regel auch Weißpigmente, um ein hohes Deckvermögen zu erreichen.
Die Verwendung von Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff ist umstritten, da Gesundheitsrisiken nicht ausgeschlossen werden können.[10] Mit Wirkung zum 7. August 2022 ist die Anwendung von Titandioxid in Lebensmitteln im EWR nicht mehr zulässig.[11][12]
Die Schweiz hat ein Verbot per 15. März 2022 beschlossen, jedoch mit einer Übergangsfrist von sechs Monaten.[13] Öko-Test berichtete 2023 von Titandioxid in Kinderzahnpasta.[14]
- ↑ Eintrag zu E 171: Titanium dioxide in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 16. Juni 2020.
- ↑ Eintrag zu CI 77891 in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 20. November 2021
- ↑ Eintrag zu TITANIUM DIOXIDE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 5. August 2020.
- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu Titan(IV)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Eintrag zu Titandioxid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 1. Juni 2014.
- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Radhakrishnan.
- ↑ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 13463-67-7 bzw. Titandioxid), abgerufen am 2. November 2015.
- ↑ Univ. Freiburg Vorlesungsscript Chemie, Oxide Teil 4: Nichtstöchiometrische binäre Oxide.
- ↑ United States Geological Survey USGS TITANIUM MINERAL CONCENTRATES (englisch; PDF; 27 kB).
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- ↑ Martin Rücker: Gefährlicher Weißmacher. Für Lebensmittel wird der krebsverdächtige Farbstoff Titandioxid verboten. In: Frankfurter Rundschau, 11. April 2022, S. 16. Online (abgerufen am 13. April 2023).
- ↑ Ab Herbst 2022 ist Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff in der Schweiz verboten. In: admin.ch. Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, 9. März 2022, abgerufen am 2. Mai 2022.
- ↑ Anja Gribhofer: Titandioxid in Kinderzahnpasta: Was Eltern jetzt wissen sollten. In: rnd.de. 31. Januar 2023, abgerufen am 7. Februar 2023.