Ein Townland (irisch baile fearainn) ist die kleinste administrative Flächeneinheit in Irland, in etwa vergleichbar mit einer Gemarkung in Deutschland oder einer Katastralgemeinde in Österreich. Aus Townlands werden Wahlbezirke zusammengesetzt und Townlands finden bei Postanschriften und der Erhebung statistischer Bevölkerungszahlen Verwendung.[2] Ebenso wurden die Gemeinden aus Townlands gebildet und im 19. Jahrhundert basierte die steuerliche Bewertung des Landes auf den Townlands.
Obwohl die systematische Dokumentation des Landes in Irland erst im 17. Jahrhundert begann, sind die Ursprünge des Townland-Systems sehr viel älter. Viele Townlands und die damit verbundenen Strukturen lassen sich bereits vor der anglo-normannischen Invasion im 12. Jahrhundert nachweisen und gehen wohl bis auf die Eisenzeit zurück.[3] Townlands stehen häufig in enger Beziehung zu den lokal ansässigen Familien, sind daher identitätsstiftend und ihre Namen und Grenzziehungen bilden eine Grundlage für die Erforschung der Regionalgeschichte.[4]
Auch wenn die Ursprünge älter sind, geht die endgültige Festlegung der Townlands auf den Ordnance Survey zurück, der von 1833 bis 1846 die erste Serie der 6-Inch-Karten Irlands herausgab, in der die Grenzen sämtlicher 62.205 Townlands eingezeichnet waren.[5] Seit 2007 gibt es intensive Bemühungen, die korrekten irischen Namen der Townlands zu erforschen und in einer Datenbank zur Verfügung zu stellen.[6]