Tragus (von altgriechisch τράγος tragos ‚Ziegenbock‘) ist die anatomische Bezeichnung für jenen Knorpelanteil der Ohrmuschel, der eine Erhebung vor dem Eingang des äußeren Gehörgangs (Meatus acusticus externus) bildet und oft ein Haarbüschel trägt. Der einem Ziegenbart ähnliche Wuchs dieser Haare, Tragi genannt, war hier namensgebend.
Bei einigen Tieren, so bei manchen Fledermausarten, ist der Tragus eine funktionale Struktur, die als Ohrdeckel aktiv bewegt werden kann. Beim Menschen ist dieser Teil des Körpers nicht muskulär beweglich. Die auch Ohrecke[1] oder Ziegenbock genannte Region des äußeren Ohrs stellt auch eine Stelle für ein Piercing dar (Tragus-Piercing), mit der Gefahr einer Perichondritis. Dem Tragus gegenüber liegt der Antitragus (Gegenecke) des Ohrmuschelknorpels, zwischen beiden eine deutliche Vertiefung (Incisura intertragica); nach unten zu ist beim Menschen als unterschiedlich großes Ohrmuschelanhängsel ein knorpelloses Ohrläppchen (Lobulus auriculae) ausgebildet.