Die Tsawwassen First Nation bzw. Sc̓əwaθən Məsteyəx („Volk/Menschen mit Blick auf das Meer“) sind eine kanadische First Nation auf der Ostseite der Straße von Georgia, nahe der Grenze zu den USA. Sie sprachen ursprünglich den Hunquminum (Downriver)-Dialekt bzw. Musqueam des Halkomelem, einer Untergruppe des Zentralen Küsten-Salish-Sprachen, und werden daher in der Fachliteratur zumeist den weiter flussaufwärts lebenden Stó:lō („Leute vom Sto:lo, d. h. vom Fraser River“) zugerechnet. Zusammen mit weiteren heutigen sechs First Nations im Mündungsgebiet sowie am Unterlauf des Fraser River – den Tsleil-Waututh Nation (Səl̓ílwətaʔ/Selilwitulh), Kwikwetlem First Nation (Kwikwəƛ̓əm), Katzie First Nation, Kwantlen First Nation (Qw'ó:ltl'el), Musqueam Indian Band (Xwməθkwəy̓əm) und den Qayqayt First Nation / New Westminster Indian Band (Qiqéyt) – identifizieren sie sich jedoch nicht als „Stó:lō“ sondern als zwar sprachlich-kulturell eng verwandte, jedoch eigenständige Ethnien und verwenden als Oberbegriff manchmal „Musqueam“ (anglisiert von Xwməθkwəy̓əm/X'Muzk'I'Um – „Menschen vom Ort des Xwməθkwəy̓əm/X'Muzk'I'Um-Flussgrases“). Sie standen der Kultur der Küsten-Salish näher, die weiter flussaufwärts im Landesinneren lebenden Stó:lō hingegen ähnelten in ihrer Lebensweise den benachbarten Binnen-Salish, zudem sprachen sie den Halqemeylem (Upriver)-Dialekt bzw. Stó: lō des Halkomelem.
Die Regierung erkannte im Februar 2015 genau 354 Menschen als Stammesangehörige an. Davon lebten 191 in Reservaten,[1] allerdings bezeichnen die Tsawwassen Reservate grundsätzlich als First Nation Land und ihr eigenes Reservat als Tsawwassen Land.