U-Boot-Klasse XXI

XXI-Klasse
Konstruktionszeichnung
Konstruktionszeichnung
Übersicht
Typ Zweihüllen-Hochsee-U-Boot
Einheiten insgesamt offiziell in Dienst: 118

Nutzer:
Kriegsmarine

Auftraggeber, nicht alle gebauten Boote in Dienst gestellt

Royal Navy

U 2502
U 2506
U 2511
U 2513 Weitergabe an USA
U 2518 Weitergabe an Frankreich
U 2529 (N 28), Weitergabe an UdSSR
U 3008 Weitergabe an USA
U 3017 (N 41)
U 3035 (N 29), Weitergabe an UdSSR
U 3041 (N 30), Weitergabe an UdSSR
U 3514
U 3515 (N 27), Weitergabe an UdSSR

Marine Nationale

U 2518 (Roland Morillot)

Sowjetische Marine

U 2529 (B 28) von UK
U 3035 (B 29) von UK
U 3041 (B 30) von UK
U 3515 (B 27) von UK
U 3535 bis U 3542 als TS 5 bis TS 12 (1947 als R-1 bis R-8)

Bundesmarine

U 2540 als Wilhelm Bauer
Bauwerft

Blohm & Voss, Hamburg
AG Weser, Bremen
Schichau-Werke, Danzig

Bestellung 6. November 1943
Dienstzeit

1944–1982

Verbleib Bis auf Wilhelm Bauer alle Boote versenkt oder verschrottet
Technische Daten
Die Daten beziehen sich auf Standardwerte und können bei jeder Einheit abweichen
Verdrängung

1.621 tn.l. leer
1.819 tn.l. getaucht
Gesamtformverdrängung 2.114 m³

Länge

76,7 m

Breite

6,6 m

Höhe

7,7 m + 3,6 m (Turmhöhe)

Tiefgang

Konstruktion: 5,77 m
maximal: 6,86 m

Tauchtiefe 133 Meter (Gebrauchstauchtiefe)

220 Meter (Gefechtstauchtiefe)
330 Meter (Zerstörungstiefe)

Besatzung

57 bzw. 58

Antrieb
  • 2 × MAN M6V40/46KBB, hochaufgeladene 6-Zylinder-Diesel mit insgesamt 4.000 PS (2.900 kW)
  • 2 × Doppel-E-Motoren SSW GU365/30 mit 5.000 PS (3.700 kW)
  • 2 × E-Motoren SSW GV232/28 für Schleichfahrt, 226 PS (166 kW)
Geschwindigkeit

Aufgetaucht:

15,37 kn (28,5 km/h) (Diesel)
17,94 kn (33,2 km/h) (E-Motor)
18,08 kn (33,5 km/h) (E-Motor + Diesel)

Getaucht:

16,5 kn (30,6 km/h) (E-Motor)
6,1 kn (11,3 km/h) (Schleichfahrt-E-Motor)
10,42 kn (19,3 km/h) (bei Schnorchelfahrt)

(max. erreichte Geschwindigkeiten auf U 3503, U 3506 bzw. U 3507)

Reichweite

Aufgetaucht:

15.500 sm (28.700 km) bei 10 kn (19 km/h) nach Schleppversuchen errechnet, nach Messung auf U 3507: 14.100 sm bei 10 kn, 15.700 sm bei 9 kn.

Getaucht:

340 sm (630 km) bei 5 kn (9,3 km/h) bzw. 487 sm bei 3 kn mit Schleichmotoren. 120 sm bei 8 kn mit E-Maschinen.

15.100 sm bei 10 kn bei Schnorchelfahrt.

Bewaffnung

6 Bugtorpedorohre mit
20 bis maximal 23 Torpedos oder 14 Torpedos und 12 TMC- bzw. 18 TMB-Minen
2 × 3-cm-Zwillings-Flak M44 (800 Schuss/min)
oder 2 × 2-cm-Zwillings-Flak C/38 (900 Schuss/min)

Die U-Boot-Klasse XXI, offiziell Typ XXI genannt, war eine deutsche U-Boot-Klasse, die von 1944 bis 1945 gebaut wurde.

Diese Boote waren die modernsten ihrer Zeit und wurden wegen ihrer großen Akkumulatoranlage, mit der sie sehr viel länger als andere zeitgenössische Typen unter Wasser operieren konnten, als Elektro-U-Boote oder Elektroboote bezeichnet. Durch ihre große Akkukapazität, leistungsstarke Elektromotoren und eine für die Unterwasserfahrt günstigere Form erreichten sie mit ihren Elektromotoren unter Wasser eine höhere Geschwindigkeit als mit ihren Dieselmotoren an der Oberfläche. Sie waren mit einem Schnorchel ausgerüstet und dafür ausgelegt, fast ständig unter Wasser zu fahren. Dadurch waren sie die ersten „echten“ U-Boote, anders als alle bisherigen, die im Grunde nur tauchfähige Torpedoboote waren.

Der Typ XXI wurde in Sektionsbauweise aus neun Sektionen zusammengebaut; die Sektionen wurden am „Fließband“ gebaut. Er kam im Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegen feindliche Überwasserschiffe zum Kampfeinsatz. Wegen seiner revolutionären Eigenschaften leitete der Typ XXI einen Paradigmenwechsel bei den U-Boot-Waffen aller Staaten ein, obwohl nur noch sehr wenige Elektroboote zum Einsatz kamen, z. B. U 2511 unter Adalbert Schnee.

Der amerikanische Autor Howard Grier bezeichnete den Typ XXI als Dönitz’ Wunderwaffe und stellte angesichts der Hoffnung, die in diese neuen Boote und somit den „Endsieg“ gesetzt wurde, lakonisch fest, man hätte mit dem Stahl für diese 170 neuen Boote 5100 damals dringender benötigte Panzer bauen können.[1]

  1. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz, Legende und Wirklichkeit. 2010, Ferdinand Schöningh, Paderborn, S. 122.

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