Unter einem Utility-Film versteht man einen sprachfreien oder spracharmen interaktiven Anleitungsfilm, der aus einzelnen, miteinander verlinkten Videoclips besteht. Jeder Handlungsschritt wird in einem separaten wenige Sekunden langen Videoclip dargestellt. Der Anwender kann sich einen Videoclip ansehen und anschließend die Handlung ausführen, der Utility-Film stoppt dabei automatisch und wird erst auf Befehl des Anwenders fortgesetzt. Auf diese Weise wird der gesamte Arbeitsvorgang durchgeführt.
„Der Gattungsbegriff Utility Film wurde 2006 durch Robert Rothenberger (memex GmbH) geprägt. Er bezeichnet interaktive, nicht-lineare Instruktionsfilme, deren Haupteinsatzfeld in der Technischen Dokumentation Handlungsanleitungen aus dem Montage- und Schulungsumfeld sind“ (Schmolz 2010, S. 68f.). Utility Filme ermöglichen „die detailgenaue, lernwirksame Aufbereitung und Konservierung von Expertenwissen aus buchstäblich erster Hand“ (Schmolz 2010, S. 80). Im Gegensatz zum Utility-Film ist eine Videoanleitung ein durchgängiger Film. Utility-Filme können aus Videos, 2D/3D-Animationen, Trickfilmen, Screencasts (Software-Videoanleitungen) oder anderen Bewegtbildmedien bestehen. Utility-Filme kommen vorwiegend an Arbeitsplätzen zum Einsatz. Sie werden je nach Einsatzgebiet und Anwendung auf Laptops, Displays an Maschinen, kleineren tragbaren Geräten wie Palmtops oder auch speziellen Brillen[1] betrachtet.