V-Chip

Der V-Chip (engl. violence-chip [ˈvaɪələntsˌtʃɪp], „Gewalt-Chip“) ist ein allgemeiner Ausdruck für die Eigenschaft von Fernsehempfängern, spezifische Fernsehprogramme oder Sender abhängig vom Inhalt zeitlich oder ganz zu sperren. Es ist für den Gebrauch von Eltern ausgelegt, um damit den Fernsehkonsum ihrer Kinder zu kontrollieren. In den USA müssen alle Fernsehgeräte ab 13 Zoll seit dem 1. Januar 2000 mit dem V-Chip ausgerüstet sein. Die meisten US-Sender geben eine auf dem Level der sichtbaren und hörbaren Darstellung von Sex, Gewalt und anderen Inhalten basierende Wertung ab. Diese entspricht dem TV-Parental-Guidelines-System, ähnlich der Altersfreigabe der Motion Picture Association. Die Wertung wird maschinenlesbar in ein sogenanntes Flag geschrieben und mit dem Fernsehdatenstrom gesendet. Dieses kann entweder analog über die Austastlücke oder Digital über eine separate „PID“ geschehen. Der V-Chip registriert das Flag und vergleicht die gesendete Wertung mit der in dem Empfänger gespeicherten Wertung. Überschreitet die Kennung dabei den vorgegebenen Level, wird der Sender oder die Sendung für die Dauer der Ausstrahlung des Flags blockiert.

Die V-Chip-Technologie wurde von Tim Collings von der Simon Fraser University entwickelt.

Der V-Chip wird in der Regel nicht durch ein Passwort geschützt und ist somit nur für Kleinkinder anwendbar, die die Einstellungen noch nicht ändern können.

Für Europa ist dieses System nicht geplant, jedoch greifen hier nationale Verordnungen und Gesetze, die andere Arten von Kinderschutzmechanismen im Fernsehprogramm vorschreiben. Zum Beispiel muss bei Umschalten auf den Vollerotikkanal Blue Movie von Sky ein Zahlencode eingegeben werden, ohne den der Kanal nicht entschlüsselt werden kann.


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