Valentinian II.

Marmorbüste Valentinians II. (?) im Istanbuler Museum (387–390)
Porträt Valentinians II. auf dem Missorium von Theodosius I.
Solidus Valentinians II. Auf der Rückseite werden Valentinian und Theodosius I. als siegreich dargestellt.

Valentinian II. (* Herbst 371 wohl in Augusta Treverorum, heute Trier; † 15. Mai 392 in Vienne), eigentlich Flavius Valentinianus, war von 375 bis zu seinem Tod römischer Kaiser (Augustus) im Westen, bis zu dessen Tod als Mitkaiser seines Halbbruders Gratian. Seine Regierungszeit stellt eine Besonderheit dar, denn Valentinian II. kam bereits in sehr jungem Alter auf den Kaiserthron. Dadurch hebt er sich von den meisten Kaisern ab, welche seit der so genannten Reichskrise des 3. Jahrhunderts regiert hatten, die zumeist erfahrene Generäle waren: Zwar war es bereits seit längerem üblich geworden, leibliche Söhne von Augusti bereits im Kindesalter mit kaiserlichen Würden auszustatten, um die Nachfolge zu regeln. Doch Valentinian II. war der erste dieser Kinderkaiser, der nominell tatsächlich einem eigenen Hof vorstand und einen eigenen Reichsteil regieren sollte. Möglich wurde dies angesichts der gewachsenen Bedeutung des dynastischen Denkens für die Nachfolge im römischen Kaisertum. Man kann die Kaisererhebung Valentinians als Vorspiel auf das 5. Jahrhundert verstehen, in welchem Kaisersöhne wie Honorius, Theodosius II. und Valentinian III. ebenfalls sehr jung auf den Thron gelangten und daher von ihren Verwandten, Beratern und Generälen kontrolliert wurden.


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