Organisation der Volksmudschahedin Irans سازمان مجاهدین خلق ایران | |
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Parteivorsitzende | Maryam Rajavi |
Generalsekretärin | Zahra Merrikhi |
Gründung | 5. September 1965 |
Gründungsort | Teheran, Iran |
Hauptsitz | Paris, Frankreich |
Ausrichtung | Sozialismus, schiitischer Islam |
Die Organisation der Volksmudschahedin Irans (persisch سازمان مجاهدين خلق ايران Sāzemān-e Modschāhedin-e Chalgh-e Irān, DMG Sāzmān-e muǧāhedīn-e ḫalq-e Īrān) ist eine oppositionelle iranische Organisation mit schiitisch-islamischer und antiklerikaler Ausrichtung, die gegen das Regime der Islamischen Republik kämpft. Die Organisation war früher bewaffnet und wurde als Terrororganisation eingestuft, hat sich aber mittlerweile in eine politische Gruppierung verwandelt. Die Volksmudschahedin, die sich ideologisch stark an marxistischen Theorien des Klassenkampfes orientierten und auch den Begriff des Mudschahid in diesem Sinne umdeuteten, spielten seit den 1960er Jahren eine bedeutende Rolle in der Bewegung gegen den Schah und trugen maßgeblich dazu bei, den Ajatollah Ruhollah Chomeini an die Macht zu bringen. Nach der Islamischen Revolution wurden sie zu einer der wichtigsten Kräfte in der iranischen Politik.[1] Als laienreligöse radikale Gruppierung[2] gerieten sie jedoch immer stärker in Opposition zu der klerikal geführten Islamisch-Republikanischen Partei (IRP), die im Madschles die Mehrheit besaß, bis es im Juni 1981 zum offenen Machtkampf kam und ihr Anführer Massoud Rajavi nach Paris flüchtete. Dort gründete er im August 1981 zusammen mit dem ersten iranischen Präsidenten Abolhassan Banisadr den Nationalen Widerstandsrat Iran, der zunächst als eine Art Exilparlament fungiert, im Laufe der Zeit aber zu einem reinen politischen Organ der Volksmudschahedin wurde.
Im Juni 1986 führten diplomatische Gespräche zwischen Frankreich und Iran über die Freilassung von französischen Geiseln im Libanon zur Ausweisung der Modschahedin aus Frankreich. Diese verlegten daraufhin ihre Aktivitäten in den Irak und nahmen mit ihrer Nationalen Befreiungsarmee Irans am Krieg gegen Iran teil. Sie ließen sich in dem Lager Camp Ashraf nieder, von wo aus sie ihre Aktionen gegen den iranischen Staat fortsetzten und dabei logistische und finanzielle Unterstützung von Saddam Hussein erhielten. Seit der Entwaffnung und Auflösung des Camp Ashraf lebt eine größere Anzahl von Volksmudschahedin im Camp Ashraf 3 in Albanien. Nach der englischen Schreibung ihres persischen Namens Mojahedin-e Khalq wird für die Volkmudschaheidn auch die Abkürzung MEK verwendet.