Von einer Walexplosion spricht man, wenn aus einem toten Wal im Kadaver gebildete Fäulnisgase explosionsartig austreten und dabei Blut und Innereien mitreißen, oder der Wal zur Beseitigung gesprengt wird.
Der Großteil der verendeten Wale sinkt auf den Meeresgrund, jedoch geschätzt bis zu 10 Prozent der Wale stranden an den Küsten. Obwohl Walkadaver dem Druck durch Faulgase in der Regel standhalten und nur explodieren können, wenn unsachgemäß nachgeholfen wird, gibt es mehrere dokumentierte Walexplosionen in der heutigen Zeit.[1]
Die bekannteste ereignete sich 1970 in Florence (Oregon), als ein toter Pottwal durch die Oregon Highway Division gesprengt wurde, um dessen verwesenden Kadaver zu entsorgen. Das Ereignis wurde bekannt, nachdem der amerikanische Humorist Dave Barry darüber in seiner Zeitungskolumne berichtet hatte. Aufzeichnungen der Sprengung erschienen viele Jahre später im Internet und erreichten wegen der Unwahrscheinlichkeit und Absurdität der Aktion große Bekanntheit.
Der zweite bekannte Fall geschah 2004 in Tainan (Taiwan). Dort traten die aufgestauten Gase aus einem gestrandeten und sich zersetzenden Pottwal aus, während er zu einer Obduktion transportiert wurde.[2]
Auf den Internet-Plattformen LiveLeak und YouTube gibt es weitere Videos von leichteren, gewissermaßen „kontrollierten“ Walexplosionen bzw. Walöffnungen – aus den Niederlanden (ca. 20. April 2013),[3] von den Färöern, in deren seichte Gewässer sich im November 2013 ein Pottwal verirrt hatte,[4] und aus Dänemark (Februar 2014);[5] sie ereigneten sich ebenfalls, als die bereits verwesenden Walkadaver aufgeschnitten wurden (z. B. auf den Färöern zwei Tage nach dem Tod des Wals), möglicherweise um einer späteren, heftigeren Explosion vorzubeugen.