Wanderrudern

Wanderrudern auf der Elbe (1959), Schülerruderverein des Matthias-Claudius-Gymnasiums

Wanderrudern[1] oder Wander-Rudern ist eine Ausprägung des Rudersports, bei der längere Strecken – oft über mehrere Tage – auf Flüssen und größeren Binnengewässern zurückgelegt werden. Der Deutsche Ruderverband definiert Wanderfahrten (im Sinne seiner Fahrtenabzeichen) als eintägige Fahrten mit mindestens 30 km bzw. Fahrten mit mindestens zwei aufeinander folgenden Rudertagen (ohne zwischenzeitliche Rückkehr des Bootes zum Bootshaus) und einer Gesamtstrecke von mindestens 40 km.[2] Eine weitergehende Definition, die ohne Mindestkilometer auskommt „spricht von Wanderrudern und Wanderfahrt, wenn es sich nicht um Wettkampfrudern handelt und wenn beim Rudern das Hausgewässer des Vereins (...) verlassen wird und wenn die Fahrt Vorbereitungen erfordert, die für den ständigen Ruderbetrieb ab Bootshaus nicht erforderlich sind.“[3]

Wanderrudern bietet vielfältige Erlebnismöglichkeiten, z. B. Sport, Vergnügen, Gemeinschaft, Naturerlebnis, Kulturbegegnung und das Kennenlernen der befahrenen Region.[4] Wanderruderer bevorzugen vor allem naturnahe Fließgewässer mit einer vielfältigen Ufervegetation aus natürlichem Bewuchs sowie räumliche Tiefe durch große, offene Wasserflächen und Fernwirkungen durch Berg- oder Hügelkulissen. Die Präferenz erhöht sich zudem durch ruhige Gewässer mit wenig Verkehr sowie glattes Wasser. Wichtig ist ebenfalls ein Kontrast zwischen Städten und freier Natur und Landschaft, da Wanderruderer oft bei städtischen Rudervereinen übernachten und nicht selten ein kulturelles und gastronomisches Angebot in Anspruch nehmen.[5]

  1. Wanderrudern., Webseite des Deutschen Ruderverbandes, Hannover, abgerufen am 9. März 2023.
  2. DRV, Amtliche Bekanntmachung Fahrtenabzeichen für Erwachsene – AB4712, vom 5. Februar 2013
  3. Schwandt: Wanderrudern, S. 11.
  4. Schwandt: Wanderrudern, S. 13–15.
  5. Mühl: Grundlagenstudie Wanderrudern, S. 92.

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