Wechselstrom bezeichnet einen stationären elektrischen Strom, der seine Richtung (Polung) periodisch ändert und bei dem sich positive und negative Augenblickswerte so ergänzen, dass der Strom im zeitlichen Mittel null ist.
Abzugrenzen ist der Wechselstrom vom Gleichstrom, der sich (abgesehen von Schaltvorgängen oder Einflusseffekten) zeitlich nicht ändert, oder – in erweiterter Bedeutung – der ein periodischer Strom ist, dessen Gleichanteil vorrangige Bedeutung hat.[1] In der erweiterten Bedeutung handelt es sich um Mischstrom.
Weil sich sinusförmige Wechselspannung einfach erzeugen und transformieren lässt, verwendet die elektrische Energieversorgung meist diese. Sie treibt durch einen linearen Widerstand Wechselstrom, der auch sinusförmig ist. Bei nichtlinearen Widerständen treten Verzerrungen auf, indem sich im Strom zusätzliche Sinus-Schwingungen mit höheren Frequenzen (Oberschwingungen) ausbilden. Bei der Erzeugung in rotierenden elektrischen Maschinen ist die Sinusform vorgegeben. Häufig werden drei einzelne Wechselströme in einem Dreiphasenwechselstrom-System zusammengefasst und übertragen. Im Haushaltsbereich wird Einphasenwechselstrom für Beleuchtung und für alles, was sich über Haushaltssteckdosen anschließen lässt, bevorzugt. Bei der Energieübertragung sind beim Wechselstrom dessen Wirkstrom- und Blindstromanteil zu beachten.
Hochfrequente Wechselströme werden in der Nachrichtentechnik und in der Elektromedizin verwendet.
International wird Wechselstrom häufig auf englisch mit alternating current oder mit dem Kürzel AC bezeichnet, das zugleich für Wechselspannung verwendet wird. Im Gegensatz dazu steht DC für direct current, womit Gleichstrom wie auch Gleichspannung gekennzeichnet werden.