Wegebussard | ||||||||||||
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![]() Adulter Wegebussard | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Rupornis | ||||||||||||
Kaup, 1844 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Rupornis magnirostris | ||||||||||||
(Gmelin, JF, 1788) |
Der Wegebussard (Rupornis magnirostris), gelegentlich auch Großschnabelbussard genannt, ist ein kleiner, auffallend langschwänziger bussardartiger Greifvogel aus der Gattung Rupornis innerhalb der Familie der Habichtartigen. Er ist in Mittel- und Südamerika weit verbreitet und zählt dort zu den häufigsten Greifvögeln.
Er erreicht etwa die Größe eines Turmfalken, ist im Durchschnitt aber etwas schwerer als dieser und wirkt kräftiger und massiger. Die sehr variabel gefärbte Art ist häufig an Wege- und Straßenrändern zu sehen, wo sie auf Zaunpfählen oder Telegrafenmasten Ausschau nach geeigneten Beutetieren hält. Außer dem deutschen verweisen auch einige anderssprachige Trivialnamen auf diese Verhaltensweise (engl.: Roadside Hawk, span. Bussardo Caminero). Die Geschlechter unterscheiden sich in der Gefiederfärbung nicht; Weibchen sind im Durchschnitt nur unmerklich größer, können aber um bis zu 25 % schwerer als Männchen sein.[1]
Der Wegebussard ist ein Nahrungsgeneralist, der sich von einer Vielzahl unterschiedlicher Beutetiere ernährt; große Insekten spielen aber immer eine prominente Rolle, worauf sich mit Insect Hawk ein weiterer englischer Trivialname bezieht.[2] Bisher wurden keine regelmäßigen Wanderungen oder Zugbewegungen dokumentiert. Das Gelege des – meist nur saisonal verbundenen – Paares umfasst in den Tropen nur ein Ei, in den Subtropen dagegen sind Zweiergelege die Regel.
Rupornis magnirostris wurde 1788 von Johann Friedrich Gmelin als Falco magnirostris erstbeschrieben.[3] Als Sammelort des Typusexemplars gibt er Cayenna (= Cayenne) an. Das lat. Artepitheton verweist auf den verhältnismäßig großen Schnabel dieser Art. Die Herleitung des Gattungsnamens ist unklar: Er besteht entweder aus griech. rhypos (ῥύπος) = Schmutz, Erde und ornis (ὄρνις) = Vogel und könnte sich auf die Färbung des Vogels beziehen, die oft eine schmutziggraue oder erdfarbene Tönung aufweist.[4], oder aus lat. rupes = Fels und griech. ornis.[5]
Der Wegebussard, dessen Bestand aufgrund anhaltender großflächiger Rodungen des Primärwaldes, die für die Art neue Freiflächen schaffen, leicht zunimmt, steht in keiner Gefährdungskategorie.[6]
Die Gattung ist monotypisch, die Art dagegen in hohem Maße polytypisch. Ferguson-Lees führt 14 Unterarten an, das HBW 12.[7][1]
Obwohl diese Art zu den am besten untersuchten neotropischen Greifvögeln gehört, sind noch einige Fragen zur Biologie offen.