Wehrsportgruppe Hoffmann

Die Wehrsportgruppe Hoffmann (abgekürzt WSG Hoffmann oder WSG) war eine rechtsextreme Organisation, die von 1973 bis 1982 bestand. Sie wurde von dem Neonazi Karl-Heinz Hoffmann gegründet und entwickelte sich mit rund 400 bis 600 Mitgliedern zur größten und bekanntesten Wehrsportgruppe in der Bundesrepublik Deutschland. Im Januar 1980 wurde sie von Bundesinnenminister Gerhart Baum als verfassungsfeindliche Vereinigung verboten und dann von Hoffmann in ein PLO-Lager im Libanon verlegt. Diese „WSG-Ausland“ bestand noch bis 1982, zerfiel aber nach Hoffmanns Festnahme im Juni 1981.

Die WSG gilt als Keimzelle oder Durchlaufstation des bundesdeutschen Rechtsterrorismus. Der frühere WSG-Angehörige Gundolf Köhler verübte am 26. September 1980 in München das Oktoberfestattentat, den bisher schwersten Terroranschlag der bundesdeutschen Geschichte. Der WSG-Vizechef Uwe Behrendt ermordete am 19. Dezember 1980 in Erlangen den Rabbiner Shlomo Lewin und dessen Lebensgefährtin Frida Poeschke. Im Februar 1981 starb das WSG-Mitglied Kay Uwe Bergmann an den Folgen einer Folter, die Hoffmann befohlen und mit Uwe Behrendt durchgeführt hatte. Bergmanns Tod wurde nie ganz aufgeklärt.

Frank Schubert gehörte um 1979 zum WSG-Umfeld in Frankfurt am Main, bevor er 1980 bei einem versuchten Waffenschmuggel zwei Schweizer Grenzwächter und dann sich selbst erschoss. Odfried Hepp gründete nach seiner Terrorausbildung in der WSG-Ausland die „Hepp-Kexel-Gruppe“ mit, die ab 1982 einige Terroranschläge beging. Auch der Neonazi Helmut Oxner, der 1982 in Nürnberg aus rassistischen Motiven drei Menschen erschoss, war ein Anhänger der WSG.


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