Weihen | ||||||||||||
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Kornweihe (Circus cyaneus) ♀ | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Circus | ||||||||||||
Lacepede, 1799 |
Die Weihen (Circus) sind eine Greifvogelgattung aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Weihen (Singular: die Weihe, veraltend auch der Weih; von mittelhochdeutsch wîe bzw. althochdeutsch wīo, ursprüngliche Bedeutung möglicherweise: „Jäger“[1]) sind mittelgroße Greifvögel, die sich durch eine schlanke Silhouette und lange, breite Flügel auszeichnen. Das Verbreitungsgebiet der Gattung erstreckt sich von der subpolaren Holarktis bis nach Ozeanien und Südamerika. Weihen bewohnen offene, weitflächige Lebensräume, in denen sie kleine Nagetiere und Vögel im Gaukelflug erbeuten. Die gesamte Gattung Circus zeichnet sich durch ihren grazilen Balzflug aus, bei dem das Männchen um das Weibchen wirbt. Bei einigen Weihen paaren sich die Männchen polygyn mit mehreren Weibchen gleichzeitig. Fast alle Arten brüten in Bodennestern, wobei das Männchen das brütende Weibchen und die Jungen mit Nahrung versorgt.
Die Gattung Circus wurde 1799 von Bernard de Lacépède aufgestellt und ist evolutionsgeschichtlich relativ jung. Sie entwickelte sich wahrscheinlich zwischen dem späten Miozän und dem Pliozän aus einem waldbewohnenden Vorfahren, der in die damals weltweit entstehenden Grassteppen vorstieß. Phylogenetisch steht sie innerhalb der Habichte und Sperber (Accipitrinae). Innerhalb der Weihen lassen sich grob zwei Gruppen unterscheiden, die sich ökologisch auf Steppen- beziehungsweise Feuchtlandhabitate spezialisiert haben. Während früher rund acht Arten der Weihen unterschieden wurden, geht die Tendenz in letzter Zeit dazu, die Gattung in 15 bis 16 rezente Arten zu teilen. Hinzu kommen zwei ausgestorbene Arten aus Hawaii und Neuseeland.