Wessobrunner Schule bezeichnet eine Vielzahl von Kunsthandwerkern und Künstlern (großteils Stuckateure), die ab Ende des 17. Jahrhunderts in den Werkstätten der Benediktinerabtei Wessobrunn in Oberbayern ausgebildet wurden. Dort waren zeitweise bis zu 300 Mitarbeiter beschäftigt. Mehr als 600 dieser Stuckateure, Baumeister und Kupferstecher sind namentlich bekannt. Die Wessobrunner beeinflussten im 18. Jahrhundert maßgeblich die Stuckkunst in Süddeutschland, Tirol und der Schweiz und dominierten sie zeitweise.
Der Begriff Wessobrunner Schule wurde erst 1888 von den Kunsthistorikern Gustav von Bezold und Georg Hager geprägt. Als Begründer werden die Baumeister und Stuckateure Caspar Feichtmayr und Johann Schmuzer angesehen. Maurer, Zimmerer und Stuckateure waren als Handwerker in Zünfen vereinigt, wie etwa die Auer Zunft. Nur als Meister war (wie heute noch durch den Zunftzwang) dem Handwerker als Künstler eine selbständige Berufsausübung erlaubt.