Der Wiener Film ist ein Filmgenre, das im Wesentlichen eine Verknüpfung der Genres Komödie, Liebesfilm, Melodram und Historienfilm darstellt. Als eigenes Genre abgrenzen lässt er sich aber durch die Tatsache, dass immer das historische Wien samt seinem spezifischen Milieu das Kernelement bilden. Der Wiener Film als Genre bestand zwischen den 1920er und den 1950er Jahren, wobei die 1930er Jahre seinen Höhepunkt darstellten.
Der Wiener Dialekt gilt als des Wiener Films stärkster Trumpf. Die Filmkritikerin Frieda Grafe beschrieb den Dialekt einst als „flüssig gemachtes Deutsch, dem man anhört, dass Sprache eine tönende Matrize ist, die schon durch ihre lautliche Ausprägung, noch bevor sie Kommunikation im eigentlichen Sinne wird, Bedeutungen erzeugt.“[1] Die vielfältigen Möglichkeiten sich auszudrücken, die Präzision, Schnelligkeit und flüssige Formulierung der Sprache kommen dem einzigartigen Sprachwitz der amerikanischen Screwball-Comedys nahe.