Windrush-Skandal

Die HMT Empire Windrush brachte die ersten Einwanderer nach Großbritannien, und nach ihr wurde diese Generation benannt

Der Windrush-Skandal ist eine politische Affäre im Vereinigten Königreich, die im April 2018 durch Artikel der Journalistin Amelia Gentleman in der britischen Zeitung The Guardian ausgelöst wurde. Sie deckte auf, dass Tausende seit Jahrzehnten in Großbritannien lebende Bürger aus früheren britischen Kolonien aufgrund der konservativen Einwanderungspolitik als illegale Einwanderer betrachtet wurden. Durch die Schuld der Behörden waren sie ohne gültige Aufenthaltspapiere geblieben und konnten deshalb nicht nachweisen, dass sie legal in Großbritannien lebten. Durch stete Verschärfungen der Einwanderungsgesetze verloren Tausende von ihnen etwa ihre Arbeit und ihre Wohnungen, und einige von ihnen wurden abgeschoben, obwohl sie schon seit über 50 Jahren in Großbritannien lebten und sich als britische Bürger fühlten.

2019 wurde der Fonds Windrush Compensation Scheme eingerichtet, der Entschädigungen an die Betroffenen auszahlen soll. Bis September 2021 hatten von geschätzten 15.000 potentiell Berechtigten erst weniger als 900 eine Entschädigung erhalten. Kritiker wiesen darauf hin, dass der Fonds beim Innenministerium angesiedelt sei, das für die Probleme der vermeintlich illegalen Einwanderer verantwortlich war. Zudem würden die Antragsteller respektlos behandelt, und die Behördenmitarbeiter verhielten sich ihnen gegenüber rassistisch. Gutachter forderten, den Fonds künftig von einer Nichtregierungsorganisation verwalten zu lassen.


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