Peru[1] | |
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Weltwirtschaftsrang | 48. (nominal) (2017)[2] |
Währung | 1 Nuevo Sol = 100 Céntimos |
Umrechnungskurs | 1 € = S/. 3,768 (Stand: 1. März 2018) |
Handels- organisationen |
WTO, APEC |
Kennzahlen | |
Bruttoinlands- produkt (BIP) |
215,2 Mrd. $ (nominal) (2017) 424,4 Mrd. $ (PPP) (2017) |
BIP pro Kopf | 6.199 $ (nominal) (2017) 13.334 $ (PPP) (2017) |
BIP nach Wirtschaftssektor | Landwirtschaft: 7,5 %, Industrie: 36,3 %, |
Wachstum | 2,7 % (2017)[1] |
Inflationsrate | 3,2 % (2017) (2017)[1] |
Gini-Index | 52 (2008) |
Erwerbstätige | 17,03 Mio. (2017)[1] |
Erwerbstätige nach Wirtschaftssektor | Landwirtschaft: 25,8 %, Industrie: 17,4 %, |
Arbeitslosenquote | 6,7 (2017) |
Außenhandel | |
Export | 42,47 Mrd. US-Dollar |
Exportgüter | Gold, Zink, Erdöl- und Erdölprodukte, Kaffee, Kartoffeln, Spargel, Textilien, Fischmehl |
Exportpartner | China 26,5 %, USA 15,2 %, Schweiz 5,2 %, Südkorea 4,4 %, Spanien 4,1 %, Indien 4,1 % (2017) |
Import | 38,80 Mrd. US-Dollar |
Importgüter | Erdöl- und Erdölprodukte, Kunststoffe, Maschinen, Fahrzeuge, Eisen/Stahl, Papier, Weizen |
Importpartner | China 22,3 %, USA 20,1 %, Brasilien 6,0 %, Mexiko 4,4 %, Chile 4,2 % (2017) |
Öffentliche Finanzen | |
Öffentliche Schulden | 25,7 % des BIP (2017)[1] |
Staatseinnahmen | 59,66 Mrd. US-Dollar (2017)[1] |
Staatsausgaben | 65,48 Mrd. US-Dollar (2017)[1] |
Haushaltssaldo | -2,4 % des BIP (2017)[1] |
Die Wirtschaft Perus ist seit der Kolonialzeit durch ihren Reichtum an Bodenschätzen geprägt. Daneben spielen Agrarprodukte (und auch deren Export) eine große Rolle. Kupfer, Zink, Gold und Silber sind weltweit benötigte und gehandelte Metalle; der Kupferpreis, Goldpreis und Silberpreis und die nachgefragten Mengen auf dem Weltmarkt beeinflussen, wie viel Devisen Peru durch deren Export einnimmt. Dies hat auch Auswirkungen auf die Binnenkonjunktur. Was die Jahre zwischen 2001 und 2016 betrifft, so wurden zwei Drittel der Änderungen im Bruttoinlandsprodukt durch Vorgänge in der Weltwirtschaft ausgelöst.[3] Zwischen 2002 und 2013 wuchs die peruanische Wirtschaft durchschnittlich um 6,1 Prozent pro Jahr.[4] Die Landwirtschaft ist den unregelmäßig auftretenden Phänomenen El Niño und La Niña unterworfen.
Anfang des 20. Jahrhunderts versuchten verschiedene Regierungen, das Land wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Dabei wurde die Rolle des Staates in den verschiedenen Ansätzen unterschiedlich beurteilt. Nach dem Ende des Kalten Krieges verschwanden mit den Planwirtschaften des Ostblocks oder Chinas auch deren Einfluss als Modelle auf die Wirtschaftspolitik. Alberto Fujimori regierte von 1990 bis 2000. Er besiegte die Hyperinflation und liberalisierte die Wirtschaft. Peru gilt heute (2017) als das wirtschaftlich stabilste Land in Lateinamerika mit dem geringsten Zahlungsausfallrisiko, noch vor Mexiko und Kolumbien.[5] Kennzeichnend für den soliden wirtschaftlichen Zustand ist auch, dass nach dem Jahr 2000, unter den Regierungen von Toledo und Garcia die peruanische Währung dem US-Dollar gegenüber an Wert gewann, etwas das in der peruanischen Geschichte zuvor noch nie vorgekommen ist, und dies bei einer niedrigen Inflationsrate.[6]
Die digitale Infrastruktur ist so gut entwickelt wie etwa in Spanien. Peru hinkt in der Anwendung digitaler Technologie, beispielsweise in der Industrieproduktion, hinterher.[7]
96,5 % der Unternehmen in Peru gehören der Kategorie der kleinen und sehr kleinen Unternehmen an. Man zählt 400.000 Kleinunternehmen (Tante-Emma-Läden, Bäckereien und Restaurants) die mehr als 20 Milliarden Soles erwirtschaften.[8] Sie exportieren nur wenig.[9] Ungefähr 8,13 Millionen Arbeitnehmer arbeiten in kleinen Unternehmen, die 20,6 % des Bruttoinlandsproduktes erzeugen.[10] Die Anzahl der großen und der mittleren Unternehmen nimmt ab. Sie erzeugen 97,8 % der peruanischen Exporte.[9]
Das Wachstum der peruanischen Wirtschaft wird durch ihre geringe Produktivität beeinträchtigt. Die fallende Tendenz begann 1980 und setzte sich bis 1992 fort. Ein chilenischer Arbeitnehmer ist doppelt so produktiv wie ein Peruaner, ein US-Arbeitnehmer fünfmal so produktiv.[11]
Von den zehn umsatzstärksten Unternehmen Perus sind sechs in ausländischer Hand.[12] Sie finden sich in den Bereichen Banken, der Telekommunikation und dem Bergbau. Sechs große peruanische Unternehmen sind auch in anderen Ländern Lateinamerikas vertreten: Alicorp, Grupo Gloria, Banco de Crédito del Perú (BCP), Ferreyros, Minsur und Primax. Drei weitere sind weltweit tätig: Ajegroup (AJE), Belcorp und Unión Andina de Cementos (UNACEM). Die peruanischen Unternehmen, die am meisten expandieren, gehören den Kategorien der Konsumgüterindustrie, der Agroindustrie, Hotellerie und Tourismus an. Die Entwicklung vieler Unternehmen wird durch Kapitalmangel behindert.[13]