Wirtschaftsstufentheorie

Die Theorie der Wirtschaftsstufen beschreibt die historische Entwicklung der Wirtschaft unter Berücksichtigung der Interdependenzen ökonomischer, demographischer, sozialer und politischer Faktoren. Entsprechend dem vielschichtigen Ansatz wurden von verschiedenen Wissenschaftszweigen wie der Nationalökonomie, Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftsgeographie, und Regionalforschung Wirtschaftstheorien entwickelt. Besonders in der Volkswirtschaftslehre wurde diese Theoriemethode von Karl Bücher und der Jüngeren Historischen Schule der Nationalökonomie seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erstmals näher wissenschaftlich erfasst. Gemeinsames Merkmal dieser historisch-deduktiven Betrachtungen ist die Annahme einer Aufeinanderfolge der Stufen in Richtung auf eine evolutionäre Höherentwicklung.[1]

Es kann unterschieden werden zwischen Theorien, welche:

  • den Übergang zwischen den einzelnen Stufen vom Menschen nicht beeinflussbaren Natur- bzw. Entwicklungsgesetzlichkeiten zuschreiben, und solchen, welche dem Einfluss des Menschen Raum einräumen.[2]
  • welche für alle Regionen einen einheitlichen „Entwicklungspfad“ konstatieren, und solchen die hierbei räumliche und zeitliche Differenzierungen erlauben.
  1. Ludwig Schätzl: Wirtschaftsgeographie 1, UTB Schöningh, Paderborn, 9. Aufl. 2003, S. 168 ff.
  2. Hermann Kellenbenz: Wirtschaftsstufen; in: Erwin v. Beckerath, Hermann Bente: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Band 12, C. Fischer, Stuttgart, 1965, S. 260–269

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