Wohlstandsparadox

Das Wohlstandsparadox beschreibt, dass trotz einer durchschnittlichen Einkommensvervielfachung in westlichen Gesellschaften während der vergangenen 50 Jahre die davon begünstigten Menschen kaum glücklicher geworden sind.[1][2] Dieses Phänomen wird auch Easterlin-Paradox genannt, da der Ökonom Richard Easterlin es erstmals beschrieb. Nicht nur in Japan oder den USA zeigt sich das Paradox, sondern auch in Deutschland oder Großbritannien. Zusätzlich konnte man in reichen Ländern beobachten, dass psychische Störungen hier sogar häufiger auftreten.[3]

Abweichend von der gesellschaftlichen Betrachtung beim Wohlstandsparadoxon ist das Überflussparadox (Pfefferparadox) auf individuellen Wohlstand bezogen. Diese Form der Aporie bezeichnet den Effekt, wenn ein Übermaß an Besitz bzw. Eigentum an dessen Nutzung hinderlich ist.

Ein Überfluss an Besitztümern, der eigentlich zu Komfort führen sollte, bewirkt dabei das Gegenteil, da der direkte Zugriff erschwert wird. Dieses Phänomen ist vielen Menschen aus der häuslichen Gewürzschublade bekannt: Es sind so viele Gewürze vorhanden, dass der gesuchte Pfeffer nicht gefunden wird, sodass er erneut angeschafft und damit das Problem verschärft wird. Unordnung, ineffiziente Nutzung von Zeit und Raum, Stress aufgrund von Unübersichtlichkeit etc. steigen weiter an.

  1. Andrian Kreye: Dafür können Sie sich was kaufen! 19. Mai 2010, abgerufen am 25. Juli 2024.
  2. Clayton M. Christensen, Elfosa Ojomo, Karen Dillon: Das Wohlstandsparadox: warum klassische Entwicklungshilfe scheitert und wie innovative Ideen Hoffnung geben. Plassen Verlag, Kulmbach 2019, ISBN 978-3-86470-643-1, S. 400.Fehler in Vorlage:Literatur – *** Parameterproblem: Dateiformat/Größe/Abruf nur bei externem Link
  3. Bas Kast: Die Risiken des Reichtums. In: Die Zeit. 12. Mai 2012, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 9. Dezember 2024]).

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