Grund und Boden ist nur sehr begrenzt durch Landgewinnung und Melioration vermehrbar. Der Boden steht für verschiedene Nutzungen wie Land- und Forstwirtschaft, Verkehr, Wohnen, Handel oder Büroräume. Teilweise dient er dem Abbau von organischen und anorganischen Stoffen, so dass in bestimmten Situationen eine starke Konkurrenz zwischen den unterschiedlichen Nutzungen bestehen kann. Die Nutzbarmachung von Flächen für bestimmte Zwecke wird teilweise staatlich geregelt, zum Beispiel durch die Raumordnung.
Immobilien sind weitgehend heterogen, so dass Nachfrager einen Anlass bekommen, einen bestimmten Anbieter oder qualitativ höherwertige Güter (Luxuswohnungen) vorzuziehen und die Anbieter einen Anlass haben, bestimmte Nachfrager zu präferieren (Einkommensmillionäre). Qualitätsunterschiede und Präferenzen sind typisch für heterogene Güter wie Immobilien.
Immobilien befriedigen eines der Grundbedürfnisse des Menschen, nämlich das Wohnen, und in gewissem Maß auch den Wunsch nach Sicherheit.
Diese Eigenheiten wirken sich auf die Marktstruktur des Wohnungsmarkts aus.
Zudem ist zu berücksichtigen, dass beim Gütermarkt vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Prosperität die Angebotskonkurrenz in der Regel eine wesentlich größere Rolle spielt als die Nachfragekonkurrenz. Beim Wohnungsmarkt besitzt dagegen in prosperierenden Zeiten die Nachfragekonkurrenz eine hohe Bedeutung. Gütermärkte konzentrieren sich auf leicht auffindbare und bekannte Angebotsorte (z. B. Läden, Kaufhäuser). Beim Wohnungsmarkt herrscht eine sich ständig ändernde räumliche Angebotsstreuung vor, so dass die regionale Knappheit eine wichtige Rolle spielt. Schließlich sind die rechtlichen Rahmenbedingungen des Wohnungsmarktes ungleich komplizierter als diejenigen der Gütermärkte.
↑Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (Hrsg.), Wirtschaftsfaktor Immobilien 2017, Immobilienmarktbericht Deutschland 2017, 2018, S. 2