Das YIQ-Farbmodell ist ein Farbsystem mit der Luminanz Y sowie den Farbdifferenzen I (Cyan-Orange Balance) und Q (Magenta-Grün Balance). Gegenüber dem verwandten YUV-Farbmodell ist die Farbebene um 33° im Uhrzeigersinn gedreht.
Der YIQ-Farbraum wurde ausschließlich in der US-amerikanischen Norm für analoges NTSC-Fernsehen verwendet. Da seit den 1970er Jahren auch hier das YUV-Farbmodell vorgezogen wurde, gibt es heute keine industrielle Anwendung für das YIQ-Farbmodell mehr.
Die Motive zur Schaffung des YIQ-Farbmodells im Rahmen der Entwicklung des Farbfernsehens sind die gleichen wie beim YUV-Farbmodell. Allerdings wurde durch die Drehung um 33° die Möglichkeit geschaffen, die einzelnen Farbträger mit unterschiedlicher Bandbreite zu übertragen, I mit 1,3 MHz und Q mit 400 kHz. So wird den menschlichen Sehempfinden besser Rechnung getragen, denn das menschliche Auge ist für Farbeindrücke auf der I-Linie Cyan-Orange empfindlicher als auf der Q-Line Magenta-Grün. Im YUV-Farbmodell verteilen sich die Farbanteile dieser beiden Linien ungleichmäßig auf die beiden Farbsignale U und V, sodass keine Bandbreitenreduktion und damit keine effiziente Übertragung möglich ist.
Das YIQ-System ist zum s/w (Schwarzweiß)-Fernsehen kompatibel, welches lediglich das Y-Signal darstellt, während Farbfernseher alle drei Kanäle abbilden. Die Y-Komponente hat den größten Anteil an der Bandbreite des gesendeten Fernsehsignals. Dadurch erscheinen Bilder von s/w-Fernsehern schärfer als Bilder von Farbfernsehern.[1]