Zoochorie (von griechischζῶονzōon, deutsch ‚lebendiges Wesen, Tier‘ und χωρεῖνchōreín, deutsch ‚sich fortbewegen, wandern‘) ist die Ausbreitung von Diasporen (z. B. Samen) verschiedener Pflanzen durch Tiere (Tierausbreitung). Sie ist eine der Formen der Ausbreitungsmechanismen von Pflanzen. Dabei wird zwischen der Endozoochorie (Diasporen werden gefressen und wieder ausgeschieden) und der Epizoochorie (Diasporen haften der Körperoberfläche an) unterschieden.
Die wissenschaftlich übliche Einteilung der zoochoren Ausbreitung von Diasporen ist folgende:
Endochorie, die sogenannte Verdauungsausbreitung durch Tiere, also z. B. das Fressen von Früchten und die spätere Ausscheidung der unverdaulichen Samen
Koprochorie, die sekundäre Samenverbreitung durch Käfer (Diplozoochorie).
Synzoochorie, Verbreitung durch Aufnahme und Verschleppung durch Tiere, ohne dass der Samen selber verzehrt wird, meist in Form der:
Tierstreuung (Ballepizoochorie) durch vorbeistreifende Tiere, siehe auch Tierballisten (Zooballochorie)
Epichorie, die Ausbreitung durch Anhaftung: Kletthafter, Klebhafter u. a.
Eriochorie, Fellanhaftung
Euepizoochorie, Kletthafter
Kollepizoochorie, Klebhafter
Hydroepizoochorie, Diasporen haften mit Hilfe eines Wasserfilms
Wenn zwei verschiedene Tierarten nacheinander an der Samenverbreitung beteiligt sind, nennt man dies (Diplozoochorie).[2]
Eine erst seit der jüngsten erdgeschichtlichen Vergangenheit auftretende Form der Zoochorie ist die Anthropochorie, die Ausbreitung von Pflanzen durch den Menschen.
↑Dr. Klaus Dobat: Von Schwimmern und Fliegern...., Frucht- & Samenverbreitung. Teil 3, im Gärtnerisch-Botanischen Brief Nr. 133, 1998, der Arbeitsgemeinschaft Technischer Leiter Botanischer Gärten e. V., abgerufen im Juni 2016
↑Ecology. Vol. XIV, Brooklyn Botanic Garden, 1933, S. 226, archive.org.