Zyklon B ist der Handelsname eines 1922 bei der Firma Degesch unter der Leitung von Walter Heerdt entwickelten Biozids zur Entwesung von Schiffen, Mühlen, Kühlhäusern und Massenunterkünften sowie zur Entlausung von Bekleidung. Sein Wirkstoff Blausäure (chemisch Cyanwasserstoff, Summenformel HCN) tritt als Gas aus Pellets aus.
Beim Menschen wird dieses Gas vorwiegend durch Einatmen wirksam, indem es nach wenigen Atemzügen die Zellatmung der Körperzellen zum Stillstand bringt (innere Erstickung). Zwischen 1942 und 1944 wurde es im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in großem Umfang zu industriell organisiertem Massenmord benutzt; auch in mehreren anderen Konzentrationslagern wurden Lagerinsassen damit getötet. Die Bezeichnung für das Gift ist zu einem der Synonyme für die Technik und Systematik des Holocaust geworden.